Detecting language using up to the first 30 seconds. Use `--language` to specify the language Detected language: German [00:00.000 --> 00:02.000] zu einer Anklage geführt. [00:02.000 --> 00:04.000] Gabor Hallers berichtet. [00:04.000 --> 00:06.000] Das Interesse ist riesig. [00:06.000 --> 00:09.000] Ganz Indien und sogar die Welt schaut auf ein kleines Gericht. [00:09.000 --> 00:11.000] Der öffentliche Druck ist groß. [00:11.000 --> 00:14.000] Schnell wurden 1000 Seiten Anklage geschrieben. [00:14.000 --> 00:17.000] Die Vorwürfe, Entführung, Vergewaltigung, Mord, [00:17.000 --> 00:19.000] sogar die Todesstrafe droht. [00:19.000 --> 00:22.000] Und die regierende Kongresspartei macht Druck. [00:22.000 --> 00:26.000] Ich bin sicher, das Gericht wird so schnell wie möglich entscheiden [00:26.000 --> 00:29.000] und die Täter sollten die maximale Strafe bekommen. [00:29.000 --> 00:33.000] Es gibt so viele grausame Geschichten, besonders auf dem Land. [00:33.000 --> 00:36.000] Die von Shabnam hat kaum einer erzählt. [00:36.000 --> 00:39.000] Shabnam selbst fällt es schwer, darüber zu reden. [00:39.000 --> 00:41.000] Es ist doch tabu. [00:41.000 --> 00:43.000] Sie hat große Angst. [00:43.000 --> 00:47.000] Bei ihrem Anwalt gemeinsam mit Mutter und Bruder spricht sie. [00:47.000 --> 00:51.000] 17 war sie, als sie vergewaltigt wurde von 10 Männern. [00:51.000 --> 00:53.000] Es war im September. [00:53.000 --> 00:57.000] Ich kam aus meinem Dorf in die Stadt, wollte zu meiner Großmutter. [00:57.000 --> 01:01.000] Dann kamen sie von hinten, packten mich, entführten mich [01:01.000 --> 01:03.000] und riefen die anderen. [01:06.000 --> 01:09.000] Die Männer vergewaltigten sie, filmten alles, [01:09.000 --> 01:11.000] drohten sie zu töten. [01:11.000 --> 01:14.000] Später gingen sie doch zur Polizei. [01:14.000 --> 01:16.000] Doch die, so sagt der Anwalt, [01:16.000 --> 01:19.000] habe alles unter den Teppich gekehrt. [01:19.000 --> 01:23.000] Shabnams Familie ist arm, gehört zu einer niedrigen Kaste. [01:23.000 --> 01:26.000] An Gerechtigkeit glaubt sie nicht. [01:26.000 --> 01:30.000] Nur wer einen Politiker kennt, nur wer Macht hat, [01:30.000 --> 01:32.000] der bekommt Gerechtigkeit. [01:32.000 --> 01:35.000] Für schwache Frauen gilt das nicht. [01:37.000 --> 01:40.000] Shabnams Vater hielt das Leid nicht aus. [01:40.000 --> 01:45.000] Er schämte sich, brachte sich um, weil die Tochter vergewaltigt wurde. [01:45.000 --> 01:47.000] Die Familie lebt auf dem Land. [01:47.000 --> 01:51.000] Hier gilt es als besonders schlimm, meine Tochter zu bekommen. [01:51.000 --> 01:53.000] Mädchen werden abgetrieben. [01:53.000 --> 01:57.000] Es sind 20 Frauen auf 1000 Männer, es herrscht Angst. [01:57.000 --> 02:00.000] Nur Bruder und Mutter trauen sich noch in das Dorf, [02:00.000 --> 02:02.000] wo die Vergewaltigung geschah. [02:02.000 --> 02:04.000] Die obere Kaste bestimmt hier, [02:04.000 --> 02:07.000] deren Söhne haben das Verbrechen begangen. [02:07.000 --> 02:10.000] Ich habe Angst, sie könnten sich rächen. [02:10.000 --> 02:13.000] Indien ist innerlich zerrissen, will modern sein. [02:13.000 --> 02:16.000] Kasten sollen keine Rolle mehr spielen. [02:16.000 --> 02:20.000] Die Mittelschicht ist Indiens Zukunft, sie lebt v.a. in Delhi. [02:20.000 --> 02:23.000] An der Haushaltestelle begann die brutale Vergewaltigung, [02:23.000 --> 02:25.000] über die seit heute verhandelt wird. [02:25.000 --> 02:29.000] Die mutmaßlichen Täter lebten nicht weit entfernt in einem Slum. [02:29.000 --> 02:31.000] Einer von ihnen war Busfahrer. [02:31.000 --> 02:34.000] Angetrunken sollen sie durch die Stadt gefahren sein [02:34.000 --> 02:36.000] mit einem Bus wie diesem. [02:36.000 --> 02:39.000] Eine Vergewaltigung wühlt Indien besonders auf. [02:39.000 --> 02:42.000] Andere Anzeigen verstauben bei Gericht und Polizei. [02:42.000 --> 02:46.000] Die Richter in Delhi verhandeln nur über einen Fall, mehr nicht. [02:46.000 --> 02:49.000] Noch nie haben nach einer Vergewaltigung [02:49.000 --> 02:52.000] so viele Menschen in Indien aufbegehrt. [02:52.000 --> 02:55.000] Die Justiz hat darauf schnell reagiert. [02:55.000 --> 02:58.000] Hat dieser Fall eine Dynamik entwickelt, [02:58.000 --> 03:00.000] die das Land verändern könnte? [03:00.000 --> 03:03.000] Das Land könnte ganz langsam verändert werden. [03:03.000 --> 03:07.000] Immerhin sind die Menschen auf der Straße, sprechen. [03:07.000 --> 03:10.000] Die Menschen haben darüber ein Tabu gebrochen. [03:10.000 --> 03:13.000] Sie sagen, wir sind eine Macho-Gesellschaft. [03:13.000 --> 03:16.000] Wir haben Frauen teilweise brutal behandelt. [03:16.000 --> 03:20.000] Das ist zumindest ganz gut, dass die Menschen auf der Straße sind. [03:20.000 --> 03:23.000] Das ist der erste Weg, damit sich was verbessert. [03:23.000 --> 03:27.000] Aber bis in Indien sich wirklich groß was verändern wird, [03:27.000 --> 03:29.000] das dauert sehr lange. [03:29.000 --> 03:33.000] Da muss auch die Bevölkerung auf dem Land mitgenommen werden. [03:33.000 --> 03:36.000] Gerade dort gelten Mädchen oft noch als minderwertig, [03:36.000 --> 03:38.000] werden oft abgetrieben. [03:38.000 --> 03:41.000] Auf der anderen Seite besetzen indische Frauen [03:41.000 --> 03:44.000] hohe Posten in Politik, Wirtschaft und sogar Polizei. [03:44.000 --> 03:46.000] Wie geht das eigentlich zusammen? [03:46.000 --> 03:49.000] Indien ist ein Land voller Widersprüche. [03:49.000 --> 03:51.000] Da kann man noch weitermachen. [03:51.000 --> 03:54.000] Die Inder wollen gerne zum Mond fliegen. [03:54.000 --> 03:57.000] Die Inder sind stolz auf ihr Wirtschaftswachstum. [03:57.000 --> 03:59.000] Sie sagen, sie sind eine Supermacht. [03:59.000 --> 04:02.000] Sie sprechen gern von der größten Demokratie der Welt. [04:02.000 --> 04:05.000] Das sind alles Sachen, Sprüche, die gut klingen. [04:05.000 --> 04:08.000] Aber in diesem Wachstum hat man einiges vergessen. [04:08.000 --> 04:12.000] Einige Schichten der Bevölkerung sind da scheinbar abgehängt. [04:12.000 --> 04:16.000] Kultur, Bildung, Tradition, die kommen nicht hinterher. [04:16.000 --> 04:20.000] Das ist das, was in Indien manchmal so verstörend wirkt. [04:20.000 --> 04:25.000] Haben Sie den Eindruck, die Politik nimmt diesen Fall jetzt ernst? [04:25.000 --> 04:29.000] Ich habe den Eindruck, die Politik nimmt diesen Fall nur so ernst, [04:29.000 --> 04:31.000] wie sie ihn ernst nehmen muss. [04:31.000 --> 04:34.000] Jetzt sind so viele Leute auf der Straße. [04:34.000 --> 04:36.000] Natürlich muss man sich dazu äußern. [04:36.000 --> 04:38.000] Man muss die Leute ansprechen. [04:38.000 --> 04:41.000] Da gibt es teilweise populistische Forderungen. [04:41.000 --> 04:43.000] Da geht es um die Todesstrafe. [04:43.000 --> 04:46.000] Aber die Politik, habe ich das Gefühl, sitzt das eher aus. [04:46.000 --> 04:48.000] Denkt, da wird nichts Großes kommen. [04:48.000 --> 04:50.000] Die Distanz zwischen Regierung und Volk, [04:50.000 --> 04:52.000] die ist im Moment in Indien sehr groß. [04:52.000 --> 04:54.000] Danke, Gabor Hallers. [04:54.000 --> 04:58.000] In Deutschland wurde heute Abschied von Peter Struck genommen. [04:58.000 --> 05:01.000] Damit beginnen die Nachrichten mit Jan Hofer. [05:01.000 --> 05:04.000] 2 Wochen nach dem Tod des früheren Verteidigungsministers [05:04.000 --> 05:08.000] versammelten sich Angehörige, Freunde und Wegbegleiter [05:08.000 --> 05:10.000] zu einer Trauerfeier. [05:10.000 --> 05:13.000] In der St. Marienkirche in Strucks Heimatstadt Uelzen [05:13.000 --> 05:15.000] gedachten sie des SPD-Politikers. [05:15.000 --> 05:18.000] Neben Verteidigungsminister de Maizière nahm unter anderem [05:18.000 --> 05:21.000] auch Altkanzler Schröder an der Zeremonie teil. [05:21.000 --> 05:25.000] Peter Struck war am 19. Dezember im Alter von 69 Jahren [05:25.000 --> 05:27.000] an einem Herzinfarkt gestorben. [05:27.000 --> 05:29.000] Die Börsendaten. [05:29.000 --> 05:34.000] Der deutsche Leitindex DAX ging heute mit einem Minus von 0,3% [05:34.000 --> 05:37.000] bei 7756 Punkten aus dem Handel. [05:37.000 --> 05:42.000] In New York schloss der Dow Jones bei 13.391 Punkten. [05:42.000 --> 05:45.000] Das ist ein Minus von 0,2%. [05:45.000 --> 05:48.000] Wichtige Impulse für den Wertpapierhandel [05:48.000 --> 05:50.000] kamen heute aus den USA. [05:50.000 --> 05:54.000] Mehr dazu jetzt von Markus Görne aus der Frankfurter Börse. [05:54.000 --> 05:57.000] Warren Buffett, amerikanischer Großinvestor [05:57.000 --> 06:02.000] mit oftmals sicherer Spürnase investiert 2,5 Mrd. Dollar [06:02.000 --> 06:04.000] in einen Solarpark. [06:04.000 --> 06:08.000] Gleich danach gehen die Kurse auch hierzulande durch die Decke. [06:08.000 --> 06:11.000] Das im Tech DAX gelistete Unternehmen Solar World [06:11.000 --> 06:13.000] steigt um 15%. [06:13.000 --> 06:15.000] SMA Solar legt um 12% zu. [06:15.000 --> 06:19.000] Und im MDAX schieben sich die Aktien des Solarzulieferers [06:19.000 --> 06:23.000] Wacker Chemie mit einem Zuwachs von 5% an die Spitze des Feldes. [06:23.000 --> 06:25.000] Ein bemerkenswerter Vorgang. [06:25.000 --> 06:28.000] Denn Buffetts Projekt hat mit den deutschen Firmen [06:28.000 --> 06:30.000] herzlich wenig zu tun. [06:30.000 --> 06:32.000] Die haben weiterhin zu kämpfen, [06:32.000 --> 06:36.000] auch wenn der Absatzeinbruch in den südeuropäischen Ländern [06:36.000 --> 06:38.000] durch Wachstum in Lateinamerika [06:38.000 --> 06:41.000] und den USA weitestgehend aufgefangen werden kann. [06:41.000 --> 06:43.000] Der deutsche Arbeitsmarkt [06:43.000 --> 06:47.000] hat sich 2012 im europäischen Vergleich stabil entwickelt. [06:47.000 --> 06:49.000] Die schwächelnde Konjunktur [06:49.000 --> 06:52.000] machte sich erst im letzten Monat des Jahres bemerkbar. [06:52.000 --> 06:55.000] Dort Bundesagentur für Arbeit waren im Dezember [06:55.000 --> 06:58.000] insgesamt 2.840.000 Menschen ohne Job. [06:58.000 --> 07:01.000] Das sind 88.000 mehr als im November [07:01.000 --> 07:06.000] und etwa 60.000 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. [07:06.000 --> 07:09.000] Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,7%. [07:09.000 --> 07:13.000] In die Geschichte der deutschen Arbeitsmarktstatistik [07:13.000 --> 07:18.000] wird das Jahr 2012, also trotz Krise, als weiteres Boomjahr eingehen. [07:18.000 --> 07:21.000] Darüber werden die, die keinen Job haben, [07:21.000 --> 07:23.000] im besten Falle bitter lächeln. [07:23.000 --> 07:25.000] Oder die, die trotz des Superjahres [07:25.000 --> 07:29.000] mit einem Rekord hoch an Arbeitsplätzen den eigenen verloren haben. [07:29.000 --> 07:32.000] So wie die mehr als 23.000 Beschäftigten, [07:32.000 --> 07:35.000] die nach der Pleite der Drogeriekette Schlecker [07:35.000 --> 07:38.000] im Sommer plötzlich auf der Straße standen. [07:38.000 --> 07:40.000] Gerade mal ein halbes Jahr ist das her [07:40.000 --> 07:43.000] und schon scheinen diese Schicksale beinahe vergessen. [07:43.000 --> 07:46.000] Wir wollten wissen, was aus den Schleckerfrauen geworden ist. [07:46.000 --> 07:49.000] Paul Pietras und Christian Dreißigacker haben Antworten. [07:49.000 --> 07:52.000] Der Weg ist nicht eben, die Aussichten beschränkt. [07:52.000 --> 07:55.000] Die meisten der 23.000 Entlassenen bei Schlecker [07:55.000 --> 07:58.000] suchen noch ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt. [07:58.000 --> 08:00.000] Nur 9.000 haben wieder einen Job. [08:00.000 --> 08:02.000] Lysanne Branditz hat sich getraut [08:02.000 --> 08:05.000] und ihre Zukunft in die eigenen Hände genommen. [08:05.000 --> 08:09.000] Lieskau hat sie ihren Dorfladen genannt, in Lieskau in Sachsen-Anhalt. [08:09.000 --> 08:11.000] So viel Mut könnte sich auszahlen. [08:11.000 --> 08:14.000] Wir sind zufrieden, wir haben es auch noch nicht bereut. [08:14.000 --> 08:17.000] Es gibt mal so einen Tag, es gibt mal so einen Tag. [08:17.000 --> 08:21.000] Die Kunden enttäuschen uns nicht. Es können ruhig noch ein paar mehr werden. [08:21.000 --> 08:23.000] Ein Lächeln gegen die Ungewissheit. [08:23.000 --> 08:25.000] Lysanne Branditz wundert sich nicht, [08:25.000 --> 08:27.000] dass bundesweit nur 90 Schleckerfrauen [08:27.000 --> 08:29.000] den Schritt zum eigenen Laden gewagt haben. [08:29.000 --> 08:31.000] Vor 4 Monaten noch kurz vor der Eröffnung [08:31.000 --> 08:33.000] hat sie selbst immer wieder gerechnet [08:33.000 --> 08:36.000] und sich gefragt, ob das alles gut gehen kann. [08:36.000 --> 08:39.000] Man muss hier an so viele Sachen denken. [08:39.000 --> 08:41.000] An die Hygiene, an Feuerlöscher [08:41.000 --> 08:45.000] müssen hier überall im Laden verteilt sein. [08:45.000 --> 08:47.000] Lehrgänge mussten wir besuchen. [08:47.000 --> 08:49.000] Eine Lotto-Schulung haben wir gemacht. [08:49.000 --> 08:53.000] Auch im sächsischen Treuen geht es weiter für die Schleckerfrauen. [08:53.000 --> 08:56.000] Dass keine hier den Beruf an den Nagel hängen musste, [08:56.000 --> 08:58.000] hat Viola Reitinger überrascht. [08:58.000 --> 09:01.000] Nach 17 Jahren bei Schlecker verdient sie jetzt schlechter. [09:01.000 --> 09:03.000] Aber sie hat einen Job. [09:03.000 --> 09:05.000] Es ist mehr wie in Sachsen und Lotto. [09:05.000 --> 09:08.000] Es ist wirklich schön, dass wir das Lekker hatten, [09:08.000 --> 09:11.000] dass wir wirklich übernommen worden sind vom Chef. [09:11.000 --> 09:13.000] Ihr Chef ist ein Beispiel dafür, [09:13.000 --> 09:16.000] dass die Schlecker-Mitarbeiterinnen und Schlecker-Verkäufer [09:16.000 --> 09:18.000] nicht mehr in den Lkw fahren. [09:18.000 --> 09:20.000] Er ist eigentlich Fleischer. [09:20.000 --> 09:22.000] Jetzt macht er auch in Drogerie Waren. [09:22.000 --> 09:24.000] Ich habe 0 Fachkenntnis. [09:24.000 --> 09:28.000] Ich kann mich auf die ehemaligen Schlecker-Mitarbeiterinnen verlassen. [09:28.000 --> 09:30.000] Die sind fit. [09:30.000 --> 09:33.000] Die haben auch sofort ihre Bereitschaft und Bekundung. [09:33.000 --> 09:35.000] Trotz Bereitschaft und Erfahrung. [09:35.000 --> 09:38.000] Die Bundesagentur für Arbeit hat weiter Mühe, [09:38.000 --> 09:41.000] alle Schlecker-Verkäuferinnen zu vermitteln. [09:41.000 --> 09:43.000] Wir liegen bei 37%. [09:43.000 --> 09:49.000] Im Bund liegt man bei knapp 41% der vermittelten Schlecker-Beschäftigten. [09:49.000 --> 09:53.000] Der Arbeitsmarkt bei uns ist allerdings auch deutlich schwieriger. [09:53.000 --> 09:57.000] Bei uns kommt im Ergebnis auf eine offene Stelle im Verkauf [09:57.000 --> 10:02.000] ca. 23 Arbeitslose. [10:02.000 --> 10:06.000] Man kann es eigentlich jedem nur empfehlen zu versuchen. [10:06.000 --> 10:09.000] Wie gesagt, wir sind zufrieden bis jetzt. [10:09.000 --> 10:11.000] Ein Lächeln wie ein Lichtblick. [10:11.000 --> 10:14.000] Mit ihrem Dorfladen hat sich Lysanne Branditz selbst [10:14.000 --> 10:16.000] aus der Arbeitslosigkeit gezogen. [10:16.000 --> 10:19.000] Nur wenigen Schlecker-Frauen ist das so gelungen. [10:19.000 --> 10:23.000] Und dennoch nähern wir uns angeblich schon der Vollbeschäftigung. [10:23.000 --> 10:25.000] Den Arbeitsmarkt in Deutschland [10:25.000 --> 10:28.000] kommentiert Ellen Eni vom Westdeutschen Rundfunk. [10:28.000 --> 10:31.000] Willkommen im Wirtschaftswunderland. [10:31.000 --> 10:33.000] Deutschland trotz der Krise. [10:33.000 --> 10:36.000] Über 41 Mio. Menschen sind hierzulande in Lohn und Brot. [10:36.000 --> 10:39.000] So viele wie noch nie seit der Wiedervereinigung. [10:39.000 --> 10:41.000] Huf, da können wir ja aufatmen. [10:41.000 --> 10:43.000] Doch dieses schöne statistische Bild [10:43.000 --> 10:46.000] wird nicht nur von den Schlecker-Frauen erschüttert. [10:46.000 --> 10:49.000] Die Rekordzahl bei den Beschäftigten rührt v.a. daher, [10:49.000 --> 10:51.000] dass es immer mehr Teilzeitstellen, [10:51.000 --> 10:53.000] Leiharbeitsverträge und Minijobs gibt. [10:53.000 --> 10:56.000] Die sog. prekären Beschäftigungsverhältnisse, [10:56.000 --> 10:59.000] von denen man mehr schlecht als recht lebt. [10:59.000 --> 11:02.000] Und auch die Zahl der Arbeitslosen liegt deutlich höher, [11:02.000 --> 11:04.000] wenn man ehrlich rechnet. [11:04.000 --> 11:06.000] Bei 1 Euro-Jobbern und Altersteilzeit [11:06.000 --> 11:08.000] sind wir nicht bei knapp 2,9 Mio., [11:08.000 --> 11:11.000] sondern bei über 4 Mio. Menschen ohne Arbeit. [11:11.000 --> 11:15.000] Okay, im europäischen Vergleich geht es uns noch relativ gut. [11:15.000 --> 11:18.000] Griechenland, Spanien und Portugal hängen am Finanztropf, [11:18.000 --> 11:20.000] Frankreichs Wirtschaft schrumpft [11:20.000 --> 11:22.000] und sogar im Musterland Schweden [11:22.000 --> 11:25.000] ist mittlerweile jeder 4. Jugendliche arbeitslos. [11:25.000 --> 11:28.000] Im kommenden Sommer werden insgesamt 20 Mio. Menschen [11:28.000 --> 11:30.000] in der Euro-Zone ohne Job sein. [11:30.000 --> 11:32.000] So viel wie noch nie, [11:32.000 --> 11:35.000] die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ernst entjang. [11:35.000 --> 11:38.000] Also, aufatmen ist wirklich nicht angesagt. [11:38.000 --> 11:41.000] Deutschland kann es dauerhaft nicht gut gehen, [11:41.000 --> 11:43.000] wenn Europa weiter erkrankt. [11:43.000 --> 11:46.000] Deshalb sollte Deutschland nicht nur stolz [11:46.000 --> 11:48.000] auf seine Statistiken verweisen, [11:48.000 --> 11:51.000] sondern sich solidarisch zeigen mit seinen Nachbarn, [11:51.000 --> 11:54.000] ob beim Arbeitsmarkt oder beim Rettungsschirm. [11:54.000 --> 11:58.000] Nur so kann das Wirtschaftswunderland wirklich der Krise trotzen. [11:58.000 --> 12:02.000] Eleni Nie kommentiert, besonders deutlich wird der Unterschied [12:02.000 --> 12:06.000] zwischen der deutschen und der gesamteuropäischen Wirtschaftslage [12:06.000 --> 12:08.000] in der Autoindustrie. [12:08.000 --> 12:12.000] Zwar müssen auch deutsche Autobauer mit Umsatzrückgängen klarkommen, [12:12.000 --> 12:15.000] aber was Experten für Südeuropa prophezeien, [12:15.000 --> 12:17.000] ist ein regelrechtes Karmageddon. [12:17.000 --> 12:20.000] Untergangsstimmung ausgerechnet in den Ländern, [12:20.000 --> 12:23.000] die ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand stehen. [12:23.000 --> 12:26.000] Wie sich der Automarkt nicht nur in Europa, [12:26.000 --> 12:30.000] sondern auch in Deutschland verschiebt, zeigt Antraud Kurde-Strehler. [12:30.000 --> 12:33.000] So viel Geduld wie heute war selten gefragt [12:33.000 --> 12:35.000] in der Kfz-Zulassungsstelle in Köln. [12:35.000 --> 12:37.000] Irgendwie paradox. [12:37.000 --> 12:39.000] Ist den Deutschen die Lust am Neuwagen [12:39.000 --> 12:41.000] etwa doch noch nicht abhanden gekommen? [12:41.000 --> 12:44.000] Ich habe einen Unfallwagen, ich musste einen neuen haben. [12:44.000 --> 12:48.000] Ich musste mir leider ein anderes Fahrzeug kaufen wegen der roten Plakette. [12:48.000 --> 12:50.000] Wir brauchen den, weil wir Hund und Kind haben, [12:50.000 --> 12:52.000] der andere ist zu klein. [12:52.000 --> 12:54.000] Insgesamt aber wurden 2012 in Deutschland [12:54.000 --> 12:58.000] 10 Mio. Neuwagen weniger zugelassen als 2011. [12:58.000 --> 13:03.000] Und andernorts brach der Automobilmarkt noch weitaus stärker ein. [13:03.000 --> 13:07.000] Wir haben in Westeuropa die Situation mit der Schuldenkrise. [13:07.000 --> 13:11.000] Viele Länder, v.a. auch große Länder wie Spanien, Frankreich, Italien, [13:11.000 --> 13:14.000] sehen wir deutlich rückläufige Absatzzahlen [13:14.000 --> 13:17.000] von Griechenland, Portugal, ganz zu schweigen. [13:17.000 --> 13:19.000] Erst Schuldenkrise, jetzt Autokrise. [13:19.000 --> 13:22.000] Die Neuzulassungen in Deutschland minus 2%, [13:22.000 --> 13:26.000] in Frankreich minus 13%, in Italien minus 21%, [13:26.000 --> 13:31.000] in Spanien minus 16%, in Griechenland sogar minus 40%. [13:31.000 --> 13:35.000] So blinken und blitzen bei einigen Marken nur noch die Karosserien. [13:35.000 --> 13:40.000] Glänzend sind die Zeiten für Peugeot, Renault oder Fiat längst nicht mehr. [13:40.000 --> 13:43.000] Und nicht nur Opel fährt die Produktion zurück [13:43.000 --> 13:46.000] und macht sein Traditionswerk in Bochum dicht. [13:46.000 --> 13:49.000] Auch Ford schließt in Europa drei Standorte. [13:49.000 --> 13:54.000] Aber es gibt auch Gewinner, deutsche Premiummarken, die Klasse haben. [13:54.000 --> 13:56.000] Neben Mercedes auch BMW. [13:56.000 --> 14:01.000] Und der Volkswagen-Konzern hofft mit seinen Modellen auf ein Rekordjahr. [14:01.000 --> 14:05.000] Die deutschen Hersteller haben im Gegensatz zu Peugeot, Renault [14:05.000 --> 14:09.000] oder auch Fiat sehr früh mit der Globalisierung begonnen. [14:09.000 --> 14:12.000] Sie sind nicht nur vom westeuropäischen Markt abhängig, [14:12.000 --> 14:16.000] sondern sie verkaufen sehr viele Fahrzeuge in Nordamerika, [14:16.000 --> 14:18.000] in China, in Asien insgesamt. [14:18.000 --> 14:21.000] Und das sind die Märkte, die wachsen. [14:21.000 --> 14:25.000] Und zwar so rasant, dass auf den Straßen oft fast Stillstand herrscht. [14:25.000 --> 14:28.000] Nachdem die Zahlen der Neuzulassungen in China [14:28.000 --> 14:30.000] jahrelang unter denen von Europa lagen, [14:30.000 --> 14:35.000] wurden dort im vergangenen Jahr 13,2 Millionen Autos zugelassen, [14:35.000 --> 14:38.000] in Europa nur noch 12,5 Millionen. [14:38.000 --> 14:41.000] Und 2013, wo geht die Fahrt hin? [14:41.000 --> 14:47.000] 2013 wird für die Automobilindustrie ein hartes forderndes Arbeitsjahr. [14:47.000 --> 14:49.000] Westeuropa bleibt schwach, [14:49.000 --> 14:53.000] aber der Weltmarkt wächst insgesamt auf 70 Millionen Fahrzeuge. [14:53.000 --> 14:55.000] Die Strategie für die Zukunft [14:55.000 --> 14:59.000] mit neuen Modellen und angeboten Kunden gewinnen. [14:59.000 --> 15:04.000] Mit Wartezeiten beim Anmelden könnte dann weitergerechnet werden. [15:04.000 --> 15:08.000] Die Stadt Seifhännersdorf liegt ganz im Osten Deutschlands [15:08.000 --> 15:10.000] und nennt sich Tor zu Böhmen. [15:10.000 --> 15:13.000] Zwei Grenzübergänge nach Tschechien gibt es. [15:13.000 --> 15:16.000] Und im Internet preist die 4.000-Seelen-Gemeinde [15:16.000 --> 15:19.000] von attraktiven Ausflugsziele in der näheren Umgebung [15:19.000 --> 15:23.000] im Zitat Umkreis von circa 20 bis 50 Kilometer. [15:23.000 --> 15:27.000] Nicht ganz so attraktiv erscheint diese nähere Umgebung, [15:27.000 --> 15:31.000] aber offenbar, wenn es um den Schulweg der eigenen Kinder geht. [15:31.000 --> 15:35.000] Obwohl es zu wenig Schüler gab, weigerten sich einige Seifhännersdorfer, [15:35.000 --> 15:38.000] ihren Nachwuchs auf Schulen in der Umgebung zu schicken. [15:38.000 --> 15:41.000] Wütend organisierten sie selbst den Unterricht [15:41.000 --> 15:43.000] für eine illegale fünfte Klasse [15:43.000 --> 15:46.000] und erzeugten damit Wut beim Freistaat Sachsen. [15:46.000 --> 15:50.000] Sybille Licht über einen ungewöhnlichen Schulstreik. [15:50.000 --> 15:52.000] Eltern treffen am Morgen. [15:52.000 --> 15:56.000] Es geht hier um Bußgelder, die gegen diese Eltern verhängt werden, [15:56.000 --> 15:58.000] und um Gerichtsverfahren. [15:58.000 --> 16:01.000] Mit den Verfahren wollen sie durchsetzen, [16:01.000 --> 16:04.000] dass ihre Kinder in Seifhännersdorf zur Schule gehen. [16:04.000 --> 16:07.000] Die sächsische Schulbehörde hatte festgestellt, [16:07.000 --> 16:10.000] zu wenige Schüler in der fünften Klasse, [16:10.000 --> 16:13.000] lassen diese Eltern seit dem Sommer ihre Kinder privat [16:13.000 --> 16:16.000] und damit illegal unterrichten. [16:16.000 --> 16:20.000] Warum müssen die Kinder über Stadt und Land fahren? [16:20.000 --> 16:23.000] Haben dann auch keine Möglichkeiten mehr, [16:23.000 --> 16:26.000] am Nachmittag ihre Hobbys zu frähen, [16:26.000 --> 16:30.000] weil sie vielleicht um 5 oder halb 5 von der Schule kommen. [16:30.000 --> 16:33.000] Und wo doch hier am Ort eine Schule da ist. [16:33.000 --> 16:36.000] Ich möchte, dass mein Sohn gerne in die Schule geht. [16:36.000 --> 16:39.000] Er hat sich im Vorfeld, als es darum ging, [16:39.000 --> 16:43.000] wohin gehe ich in welche Schule, alle Schulen angeschaut [16:43.000 --> 16:47.000] und war sofort von der Seifhännersdorfer Schule begeistert. [16:47.000 --> 16:50.000] Es ist ein kleiner Ort am äußersten Rand von Sachsen. [16:50.000 --> 16:53.000] Den verträumten Umgebindehäusern sieht man nicht an, [16:53.000 --> 16:57.000] dass Seifhännersdorf einmal das größte Industriedorf der DDR war. [16:57.000 --> 17:01.000] Heute kommen noch die berühmten Bechsteinklaviere von hier, [17:01.000 --> 17:04.000] aber auch das stoppt die Abwanderung nicht. [17:04.000 --> 17:07.000] Von 10.000 Einwohnern leben noch 3900 hier. [17:07.000 --> 17:09.000] Jedes Jahr gehen 100 weg. [17:11.000 --> 17:15.000] Jedes Kind zählt in Seifhännersdorf wie die 11-jährige Linda, [17:15.000 --> 17:18.000] die unbedingt hier zur Schule gehen will. [17:18.000 --> 17:21.000] Ihre Privatklasse hält das Schulamt für illegal. [17:21.000 --> 17:24.000] Die Noten der Lehrerin, die hier ehrenamtlich arbeitet, [17:24.000 --> 17:26.000] werden nicht anerkannt. [17:26.000 --> 17:28.000] Die Kinder seien Schulschwänzer. [17:28.000 --> 17:31.000] Der Schulstreik ist eine Belastung für alle Beteiligten. [17:31.000 --> 17:33.000] Nur die Kinder sehen es gelassen. [17:33.000 --> 17:37.000] Ich finde es spannend. [17:37.000 --> 17:43.000] Der Staat, der will sich mit uns anlegen, [17:43.000 --> 17:47.000] und da können wir uns unsere Schule auch beschützen. [17:47.000 --> 17:51.000] Lehrer wie Valtrut Hartmann gehören zum Unterstützerteam. [17:51.000 --> 17:55.000] Mit 76 ist die Lehrerin aus dem Ruhestand zurückgekehrt. [17:55.000 --> 17:58.000] Sie kennt sich aus, sie war Direktorin. [17:58.000 --> 18:02.000] Nun zweift die Schulbehörde an ihrer Qualifikation. [18:02.000 --> 18:06.000] Wir sind alles Kollegen, die im Schuldienst waren [18:06.000 --> 18:08.000] und wissen, wie es langgeht. [18:08.000 --> 18:13.000] Wir haben uns bei den tätigen Kollegen erkundigt, [18:13.000 --> 18:15.000] was sich geändert hat. [18:15.000 --> 18:17.000] Die Schulleiterin Rita Schmidt [18:17.000 --> 18:20.000] hat nun in ihrer Schule eine illegale Klasse. [18:20.000 --> 18:24.000] Die Direktorin legt sich mit der sächsischen Schulbehörde an. [18:24.000 --> 18:27.000] Sie kämpft um den Erhalt ihrer gesamten Mittelschule. [18:27.000 --> 18:30.000] Auch sie will, dass die 5. Klasse im Ort bleibt. [18:30.000 --> 18:32.000] So gibt es Nachwuchs. [18:32.000 --> 18:36.000] Scheiter der Widerstand der Eltern, wird alles hier geschlossen. [18:36.000 --> 18:40.000] Für mich steht immer die Debatte, dass man die Fragestellung, [18:40.000 --> 18:43.000] wie kann man in einer ländlichen Region [18:43.000 --> 18:45.000] Unterricht effektiv machen? [18:45.000 --> 18:48.000] Dass die Frage nicht richtig gestellt wird. [18:48.000 --> 18:51.000] Man versucht immer, die Kinder in größere Gruppen [18:51.000 --> 18:53.000] und Ballungszentren zu bringen. [18:53.000 --> 18:57.000] Die Bürgermeisterin des Ortes hält schützen die Hand [18:57.000 --> 18:59.000] über das Aufbegehren der Eltern. [18:59.000 --> 19:01.000] So stapeln sich die Gerichtsakten. [19:01.000 --> 19:03.000] Mehrfach hat sie versucht vor Gericht, [19:03.000 --> 19:05.000] die Schulschließung zu verhindern. [19:05.000 --> 19:07.000] Bislang ohne Erfolg. [19:07.000 --> 19:11.000] Denn die sächsische Schulbehörde bleibt hart. [19:11.000 --> 19:13.000] Auch heute kein Einlenken. [19:13.000 --> 19:17.000] Die Klasse 5 in Seiffhännersdorf ist und bleibt illegal. [19:17.000 --> 19:19.000] Es ist kein einfacher Sachverhalt. [19:19.000 --> 19:21.000] Bei demografischen Entwicklungen, [19:21.000 --> 19:23.000] insbesondere Umbrüchen in solchen Regionen, [19:23.000 --> 19:25.000] stellt sich immer die Frage, [19:25.000 --> 19:27.000] was man als Staat vorhalten kann. [19:27.000 --> 19:30.000] Linda muss vielleicht die 5. Klasse wiederholen, [19:30.000 --> 19:33.000] weil sie in Sachsen nicht anerkannt wird. [19:33.000 --> 19:35.000] In Seiffhännersdorf warten nun alle [19:35.000 --> 19:39.000] auf das nächste Gerichtsurteil im Februar. [19:39.000 --> 19:43.000] An der Grundschule in Newtown im US-Bundestadt Connecticut [19:43.000 --> 19:45.000] hat heute der Unterricht wieder begonnen. [19:45.000 --> 19:47.000] 3 Wochen nach dem Amoklauf [19:47.000 --> 19:50.000] versuchen Schüler und Lehrer, soweit das geht, [19:50.000 --> 19:52.000] wieder zum Alltag überzugehen. [19:52.000 --> 19:54.000] Noch einmal, Janhofer. [19:54.000 --> 19:57.000] Seit dem Amoklauf im Dezember wird in den USA [19:57.000 --> 20:00.000] über eine Verschärfung der Waffengesetze diskutiert. [20:00.000 --> 20:04.000] Jetzt geht aus neuesten Erhebungen der Bundespolizei hervor, [20:04.000 --> 20:07.000] dass die Zahl der verkauften Waffen seit der Bluttat [20:07.000 --> 20:09.000] deutlich angestiegen ist. [20:09.000 --> 20:12.000] Willkommensschilder säumen ihren Weg. [20:12.000 --> 20:14.000] Die Menschen in Newtown tun alles, [20:14.000 --> 20:18.000] um den Kindern den 1. Schultag nach der Tragödie zu erleichtern. [20:18.000 --> 20:20.000] Doch wie soll der Alltag zurückkehren, [20:20.000 --> 20:22.000] wenn im Bus Mitschüler fehlen, [20:22.000 --> 20:25.000] die ganze Schule in die Nachbarstadt umziehen muss, [20:25.000 --> 20:27.000] weil die Sandy Hook-Grundschule [20:27.000 --> 20:30.000] noch immer von Polizeiermittlern untersucht wird? [20:30.000 --> 20:34.000] Die Sicherheit der Kinder ist jetzt unsere höchste Priorität. [20:34.000 --> 20:37.000] Die Schüler sollen sich wohlfühlen in der neuen Umgebung [20:37.000 --> 20:40.000] und wir werden von Woche zu Woche entscheiden, [20:40.000 --> 20:43.000] wie viele Beamte vor Ort bleiben müssen. [20:43.000 --> 20:47.000] Während Amerika über eine Verschärfung der Waffengesetze diskutiert, [20:47.000 --> 20:51.000] registriert das FBI einen Rekord bei den Zulassungsanträgen. [20:51.000 --> 20:56.000] Allein im Dezember hätten 2,8 Mio. Amerikaner einen Antrag gestellt, [20:56.000 --> 21:00.000] 49% mehr als im gleichen Monat 2011. [21:00.000 --> 21:02.000] Viele Kunden haben offenbar Sorge, [21:02.000 --> 21:06.000] die Regierung werde die umstrittenen Schnellfeuerwaffen verbieten. [21:06.000 --> 21:09.000] Der Amoklau von Newtown, er hat, so zynisch das klingt, [21:09.000 --> 21:12.000] den Waffenhändlern ein Rekordjahr beschert. [21:12.000 --> 21:16.000] Vor der Küste von Alaska droht eine Umweltkatastrophe. [21:16.000 --> 21:19.000] Dort ist eine Ölplattform auf Grund gelaufen. [21:19.000 --> 21:22.000] Dort ist eine halbe Mio. Liter Diesel. [21:22.000 --> 21:25.000] Experten wurden auf der Bohrinsel abgesetzt. [21:25.000 --> 21:28.000] Sie sollen prüfen, wie die Plattform geborgen werden kann. [21:28.000 --> 21:30.000] Die Ölbohrinsel gehört dem Shell-Konzern. [21:30.000 --> 21:32.000] Sie hatte sich bei einem Sturm gelöst [21:32.000 --> 21:35.000] und war vor der Küste Alaskas aber jetzt. [21:35.000 --> 21:37.000] Die deutsche Biathlonstaffel der Frauen [21:37.000 --> 21:40.000] hat zum Auftakt des Weltcups in Oberhofplatz 3 belegt. [21:40.000 --> 21:43.000] Vor fast 20.000 Fans und bei widrigen Bedingungen [21:43.000 --> 21:46.000] war Startläuferin Tina Bachmann zwar gestürzt, [21:46.000 --> 21:49.000] wurde als 3. an Miriam Gössner übergeben. [21:49.000 --> 21:51.000] Die 22-Jährige schoss 2 Strafrunden, [21:51.000 --> 21:54.000] verbesserte Deutschland aber dank starker Laufleistung [21:54.000 --> 21:56.000] dennoch auf Platz 2. [21:56.000 --> 21:59.000] Franziska Hildebrand und Schlussläuferin Nadine Horchler [21:59.000 --> 22:02.000] waren läuferisch nicht in der Lage, die Spitze anzugreifen. [22:02.000 --> 22:06.000] Deutschland wurde 3. hinter der Ukraine und Frankreich. [22:06.000 --> 22:09.000] Der frühere Fernsehmoderator Elmar Gunsch ist tot. [22:09.000 --> 22:13.000] Er starb im Alter von 81 Jahren in Frankfurt am Main. [22:13.000 --> 22:16.000] Vor allem in den 70er und 80er Jahren, [22:16.000 --> 22:19.000] als er den ZDF-Wetterdienst und die Sendung [22:19.000 --> 22:21.000] Lustige Musikanten moderierte. [22:21.000 --> 22:24.000] Das Markenzeichen des gebürtigen Österreichers [22:24.000 --> 22:28.000] war seine außergewöhnlich tiefe und warme Bassstimme. [22:28.000 --> 22:31.000] Paradiesliebe, so heißt ein neuer Kinofilm, [22:31.000 --> 22:34.000] der mit einem großen Versprechen spielt. [22:34.000 --> 22:37.000] Eine weiße Touristin fliegt nach Afrika, [22:37.000 --> 22:41.000] um dort endlich das zu bekommen, was ihr Zuhause verwehrt bleibt. [22:41.000 --> 22:43.000] Komplimente, körperliche Liebe. [22:43.000 --> 22:46.000] In Kenia am Strand scheinen jede Menge schwarze Jungs [22:46.000 --> 22:48.000] ihre Wünsche im Nu zu erfüllen. [22:48.000 --> 22:52.000] Doch als die Illusion platzt, weil die Jungs doch nur ihr Geld wollen, [22:52.000 --> 22:55.000] behandelt die weiße Frau ihre Bettgefährten [22:55.000 --> 22:58.000] selbst wie eine Ware, die man wegwerfen kann. [22:58.000 --> 23:01.000] Der österreichische Regisseur Ulrich Seidel [23:01.000 --> 23:04.000] hat einen Film über Sextouristinnen gemacht. [23:04.000 --> 23:07.000] Ein Film, der diesen Sex ungeschönt zeigt, [23:07.000 --> 23:09.000] aber deshalb kein Ekelfilm ist. [23:09.000 --> 23:12.000] Ein erbarmungsloses Tauschgeschäft über Sehnsüchte [23:12.000 --> 23:15.000] und darüber, wie Menschen seelisch verrohen, [23:15.000 --> 23:17.000] wenn diese unerfüllt bleiben. [23:17.000 --> 23:19.000] Florian Gedin stellt ihn vor. [23:19.000 --> 23:23.000] Wer hier ankommt, ist eigentlich schon mittendrin im Paradies, [23:23.000 --> 23:26.000] nicht jedoch Teresa, Wienerin, 50 Jahre alt [23:26.000 --> 23:29.000] und voller Sehnsucht nach Liebe und Berührung. [23:29.000 --> 23:32.000] Für sie sind Palmen und Strand Nebensache. [23:32.000 --> 23:35.000] Für sie soll Kenia v.a. durch junge Afrikaner [23:35.000 --> 23:39.000] zum Himmel auf Erden werden. [23:39.000 --> 23:41.000] Du wirst auch bald einen haben. [23:41.000 --> 23:44.000] Die Hände sind schön, die Hände fallen mir total gut. [23:44.000 --> 23:46.000] Du hast so kräftige Hände. [23:46.000 --> 23:48.000] Schau dir das mal an. [23:48.000 --> 23:50.000] Schau dir die Oberschenkel an. [23:50.000 --> 23:52.000] Sehr schön sind die. [23:52.000 --> 23:54.000] Sehr schön sind meine Hände. [23:54.000 --> 23:56.000] Super, kräftig. [23:56.000 --> 23:58.000] Teresa, wie eine Getriebene, [23:58.000 --> 24:01.000] im Versuch, ihre Einsamkeit zu überwinden, [24:01.000 --> 24:03.000] auf ihrer planlosen Liebessafari [24:03.000 --> 24:06.000] und der Suche nach käuflicher Zuneigung. [24:09.000 --> 24:11.000] Hast du noch eine weiße Frau? [24:11.000 --> 24:12.000] Nein. [24:12.000 --> 24:14.000] Willst du eine weiße Frau anfassen? [24:17.000 --> 24:18.000] Nein? [24:18.000 --> 24:19.000] Ja? [24:19.000 --> 24:20.000] Ja. [24:20.000 --> 24:22.000] Willst du mich anfassen? [24:22.000 --> 24:23.000] Hier? [24:28.000 --> 24:30.000] Gib mir deine Hand. [24:30.000 --> 24:32.000] Von hier her. [24:34.000 --> 24:38.000] Paradiesliebe, ein Film wie ein schonungsloses Gemälde, [24:38.000 --> 24:42.000] bei dem man sich hier und da fast zwingen muss, es anzusehen. [24:44.000 --> 24:46.000] Der Körper und die Körperlichkeit [24:46.000 --> 24:48.000] spielen bei mir eine große Rolle. [24:48.000 --> 24:52.000] Ich versuche immer, meine Filme auch physisch zu machen. [24:52.000 --> 24:56.000] D.h., dass man als Zuschauer auch sehr nahe dran ist. [24:56.000 --> 25:00.000] Dass das nicht so eine entrückte Wirklichkeit ist. [25:00.000 --> 25:04.000] Und meine Filme sind ja auch sehr authentisch. [25:04.000 --> 25:07.000] So, dass manche Zuschauer oft gar nicht wissen, [25:07.000 --> 25:11.000] sind sie jetzt in einem Film oder sind sie in der Wirklichkeit. [25:11.000 --> 25:14.000] Eine Wirklichkeit in wirklich vollen Zügen, [25:14.000 --> 25:16.000] bei der manchmal fast unklar bleibt, [25:16.000 --> 25:19.000] ob einfach jemand vergessen hat, die Kamera auszuschalten. [25:19.000 --> 25:22.000] So unverfälscht wirkt dieser Film. [25:22.000 --> 25:26.000] Habt ihr schon mal überlegt, euch irgendwas machen zu lassen? [25:26.000 --> 25:27.000] Nein. [25:27.000 --> 25:29.000] Fettabsaugen, das ist schon super. [25:29.000 --> 25:30.000] Was? [25:30.000 --> 25:32.000] Doch, Fettabsaugen ist, glaube ich, super. [25:32.000 --> 25:35.000] Bei mir müsste ich eine Gesamtabsaugung machen. [25:35.000 --> 25:39.000] Dass Teresas Suche nach Zuneigung scheitert, scheint unausweichlich, [25:39.000 --> 25:41.000] weil sie nicht begreift, [25:41.000 --> 25:44.000] dass Gefühl und Geschäft nicht zusammenpassen. [25:44.000 --> 25:45.000] Stop it. [25:45.000 --> 25:49.000] Don't disturb me, disturb me, disturb me too. [25:51.000 --> 25:53.000] I disturb you? [25:54.000 --> 25:58.000] Mit jeder Zurückweisung rückt das Paradies weiter weg von Teresa. [25:58.000 --> 26:00.000] Bei der Suche nach Liebe [26:00.000 --> 26:04.000] siegt schließlich die Einsamkeit als treuer Weggefährte. [26:06.000 --> 26:09.000] Paradiesliebe läuft ab heute in den Kinos. [26:09.000 --> 26:11.000] Und, das ist das erste Mal, [26:11.000 --> 26:15.000] das Wetter zum Kino bekommen wir jetzt von Sven Plöger. [26:15.000 --> 26:17.000] Film ab, Herr Plöger. [26:17.000 --> 26:19.000] Film ab, und das ist ein Film, [26:19.000 --> 26:23.000] der zu tun hat mit ganz schön milder Luftkarren, Joska. [26:23.000 --> 26:26.000] Denn die wird uns die nächsten Tage beschäftigen, [26:26.000 --> 26:28.000] aber nicht in allen Regionen. [26:28.000 --> 26:30.000] Denn die Höhenströmung dreht auf Nord. [26:30.000 --> 26:33.000] Und genau das wollen wir uns hier angucken. [26:33.000 --> 26:36.000] Die nächsten Tage Hochdruckeinfluss hier, [26:36.000 --> 26:38.000] über der Iberischen Halbinsel, [26:38.000 --> 26:41.000] und hier wiederum in Richtung Schwarzes Meer. [26:41.000 --> 26:43.000] Und wir haben dann die nördliche Strömung. [26:43.000 --> 26:45.000] Und wenn die Luft direkt aus Norden kommt, [26:45.000 --> 26:48.000] dann prallt sie in Deutschland gegen das Erzgebirge [26:48.000 --> 26:50.000] und dann auch gegen die Alpen. [26:50.000 --> 26:52.000] Und wir haben mal bis zum Samstagabend [26:52.000 --> 26:55.000] einen Film zusammengefasst mit den Regenmengen, [26:55.000 --> 26:57.000] die wir hier aufsummiert haben. [26:57.000 --> 26:59.000] Sie können hier die Uhrzeit sehen. [26:59.000 --> 27:01.000] Jetzt wird es natürlich hier immer dunkler, [27:01.000 --> 27:03.000] später grün und gelb, die Signale. [27:03.000 --> 27:06.000] Und jetzt schauen Sie mal hier Richtung Chiemgauer Alpen, [27:06.000 --> 27:08.000] das Erzgebirge. [27:08.000 --> 27:10.000] Bis Samstagabend kann es hier Regenmengen [27:10.000 --> 27:13.000] von mehr als 50 Liter auf den Quadratmeter geben. [27:13.000 --> 27:16.000] Teilweise in einigen Regionen geht es in Richtung 100. [27:16.000 --> 27:20.000] Und die Schneefallgrenze liegt bei etwa 800, 900 Meter gesichert. [27:20.000 --> 27:23.000] Aber darunter, wenn es intensiven Niederschlag gibt, [27:23.000 --> 27:25.000] kann sich auch Schnee reinmischen. [27:25.000 --> 27:28.000] Möglicherweise also wirklich bis zum Flachland, [27:28.000 --> 27:31.000] also in die tiefen Lagen hier hinein Schnee. [27:31.000 --> 27:34.000] Und dann sind ein halber Meter bis ein Meter Schnee drin. [27:34.000 --> 27:36.000] So dass, die kleine Warnung am Rande, [27:36.000 --> 27:38.000] einzelne Regionen unterscheiden sich zudem [27:38.000 --> 27:42.000] und mit dem, was es sonst verbreitet in Deutschland wettermässig gibt. [27:42.000 --> 27:46.000] Wir haben in der kommenden Nacht weiteren Regen in der Mitte und im Süden. [27:46.000 --> 27:48.000] Im Norden reißt es vorübergehend auf. [27:48.000 --> 27:50.000] Dann sinken die Temperaturen auf etwa 3 Grad. [27:50.000 --> 27:52.000] Das passiert auch im südlichen Deutschland. [27:52.000 --> 27:54.000] Sonst liegen wir meistens bei 5 bis 10 Grad. [27:54.000 --> 27:57.000] Und der morgige Vormittag ist dann in der Osthälfte vorübergehend [27:57.000 --> 27:59.000] ein bisschen freundlicher. [27:59.000 --> 28:01.000] Hier sieht man auch mal die Sonne. [28:01.000 --> 28:04.000] In die Mitte Deutschland schon die nächsten Regentropfen voran, [28:04.000 --> 28:07.000] die am Nachmittag und zum Abend dann auch den Osten erreichen. [28:07.000 --> 28:10.000] In der Westhälfte wiederum ist es häufiger trocken. [28:10.000 --> 28:14.000] Aber die Wolken hängen tief und die Berge ragen dann gerne mal in die Wolken rein. [28:14.000 --> 28:16.000] Und dann ist es entsprechend neblig trüb. [28:16.000 --> 28:19.000] Temperaturen auf der milden Seite 7 bis 12 Grad verbreitet. [28:19.000 --> 28:22.000] Südwestwind dazu, der nach Norden zunehmend aus West kommt. [28:22.000 --> 28:26.000] Stärke 5 an der Nordsee, Nordwestwind der Stärke 6. [28:26.000 --> 28:28.000] Der Samstag über den Starkregen im Südosten, [28:28.000 --> 28:30.000] haben wir gesprochen, respektive Schneefall, [28:30.000 --> 28:32.000] ist sonst weiterhin trüb. [28:32.000 --> 28:35.000] Viele Wolken am Sonntag, folgendes Bild, im Süden ein bisschen Sonne. [28:35.000 --> 28:37.000] 15-Tage-Trend noch flott für Kiel. [28:37.000 --> 28:40.000] Man sieht ganz langsam den Temperaturrückgang. [28:40.000 --> 28:42.000] Ein richtiger Wintereinbruch ist das nicht. [28:42.000 --> 28:45.000] Das nochmal der Blick auf die Zusammenfassung von morgen. [28:45.000 --> 28:48.000] Also zumindest einmal im Wetter die Sonne erwähnt. [28:48.000 --> 28:50.000] Das ist doch ein Anfang, Karin. [28:50.000 --> 28:53.000] Der uns allerdings an das Ende der Sendung führt. [28:53.000 --> 28:55.000] Vielen Dank, Sven. [28:55.000 --> 28:58.000] Das Nachtmagazin mit Ingo Zamperoni meldet sich heute um 0.50 Uhr. [28:58.000 --> 29:00.000] Wir sind morgen wieder da, wenn Sie mögen. [29:00.000 --> 29:28.000] Bis dahin. [29:31.000 --> 29:32.000] Wie viel? [29:32.000 --> 29:33.000] Wie viel was? [29:33.000 --> 29:35.000] Was würde es kosten, Ihre Theorie zu beweisen? [29:35.000 --> 29:37.000] Harrison Ford. [29:37.000 --> 29:39.000] Brendan Fraser. [29:39.000 --> 29:40.000] Bist du vollkommen irre? [29:40.000 --> 29:41.000] Offensichtlich. [29:41.000 --> 29:43.000] Ausnahmesituation. [29:43.000 --> 29:46.000] Samstagabend im Ersten. [29:47.000 --> 29:49.000] Was sind eigentlich deine Vorsätze? [29:49.000 --> 29:51.000] Die Vergangenheit loslassen, für immer. [29:54.000 --> 29:56.000] Wenn die große Liebe stirbt. [29:56.000 --> 29:58.000] Zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich keine Zukunft. [29:58.000 --> 30:00.000] Scheint das eigene Leben.