Detecting language using up to the first 30 seconds. Use `--language` to specify the language Detected language: German [00:00.000 --> 00:03.000] zu einer Anklage geführt, Gabo Hallers berichtet. [00:04.000 --> 00:08.000] Das Interesse ist riesig, ganz Indien und sogar die Welt schaut auf ein kleines Gericht. [00:09.000 --> 00:13.000] Der öffentliche Druck ist groß, schnell wurden 1.000 Seiten Anklage geschrieben. [00:14.000 --> 00:18.000] Die Vorwürfe, Entführung, Vergewaltigung, Mord, sogar die Todesstrafe droht [00:19.000 --> 00:21.000] und die regierende Kongresspartei macht Druck. [00:22.000 --> 00:25.000] Ich bin sicher, das Gericht wird so schnell wie möglich entscheiden [00:25.000 --> 00:28.000] und die Täter sollten die maximale Strafe bekommen. [00:31.000 --> 00:34.000] Es gibt so viele grausame Geschichten, besonders auf dem Land. [00:35.000 --> 00:37.000] Die von Shabnam hat kaum einer erzählt. [00:38.000 --> 00:41.000] Shabnam selbst fällt es schwer, darüber zu reden, es ist doch Tabu. [00:42.000 --> 00:43.000] Sie hat große Angst. [00:44.000 --> 00:47.000] Bei ihrem Anwalt gemeinsam mit Mutter und Bruder spricht sie. [00:48.000 --> 00:51.000] 17 war sie, als sie vergewaltigt wurde von 10 Männern. [00:51.000 --> 00:54.000] Es war am September, ich kamen aus meinem Dorf in die Stadt, [00:55.000 --> 00:58.000] wollte zu meiner Großmutter, dann kamen sie von hinten, packten mich, [00:59.000 --> 01:01.000] entführten mich und riefen die anderen. [01:06.000 --> 01:10.000] Die Männer vergewaltigten sie, filmten alles, drohten sie zu töten. [01:11.000 --> 01:13.000] Später ging sie doch zur Polizei. [01:14.000 --> 01:17.000] Doch die, so sagt der Anwalt, habe alles unter den Teppich gekehrt. [01:17.000 --> 01:20.000] Shabnam's Familie ist arm, gehört zu einer niedrigen Kaste. [01:21.000 --> 01:23.000] Angerechtigkeit glaubt sie nicht. [01:24.000 --> 01:28.000] Nur wer ein Politiker kennt, nur wer Macht hat, der bekommt Gerechtigkeit. [01:29.000 --> 01:31.000] Für schwache Frauen gilt das nicht. [01:33.000 --> 01:36.000] Shabnam's Vater hielt es leid nicht aus, erschämte sich, [01:37.000 --> 01:40.000] brachte sich um, weil die Tochter vergewaltigt wurde. [01:41.000 --> 01:43.000] Die Familie lebt auf dem Land, hier gilt es, [01:43.000 --> 01:46.000] als besonders schlimm meine Tochter zu bekommen, [01:47.000 --> 01:49.000] Mädchen werden abgetrieben. [01:50.000 --> 01:53.000] Im Bundesstaat Haryana kommen nur 830 Frauen auf 1000 Männer. [01:54.000 --> 01:57.000] Es herrscht Angst, nur Bruder und Mutter trauen sich noch in das Dorf, [01:58.000 --> 02:00.000] wo die Vergewaltigung geschah. [02:01.000 --> 02:04.000] Die obere Kaste bestimmt hier, deren Söhne haben das Verbrechen begangen. [02:05.000 --> 02:07.000] Ich habe Angst, sie könnten sich rächen. [02:08.000 --> 02:11.000] Indien ist innerlich zerrissen, will modern sein. [02:11.000 --> 02:13.000] Kasten sollen keine Rolle mehr spielen. [02:14.000 --> 02:17.000] Die Mittelschicht ist Indiens Zukunft, sie lebt vor allem in Delhi. [02:18.000 --> 02:21.000] Doch dort an der Bushaltestelle begann die brutale Vergewaltigung, [02:22.000 --> 02:24.000] über die seit heute verhandelt wird. [02:25.000 --> 02:28.000] Die mutmaßlichen Täter lebten nicht weit entfernt in einem Slam. [02:29.000 --> 02:31.000] Einer von ihnen war Busfahrer. [02:32.000 --> 02:35.000] Angetrunken sollen sie durch die Stadt gefahren sein mit einem Bus wie diesen. [02:36.000 --> 02:38.000] Eine Vergewaltigung wühlt Indien besonders auf. [02:38.000 --> 02:41.000] Andere Anzeigen verstauben bei Gericht und Polizei. [02:42.000 --> 02:45.000] Die Richter in Delhi verhandeln nur über einen Fall, mehr nicht. [02:46.000 --> 02:48.000] Gabo Hallas in Neu-Deli. [02:49.000 --> 02:53.000] Noch nie haben nach einer Vergewaltigung so viele Menschen in Indien aufbegehrt [02:54.000 --> 02:56.000] und die Justiz hat darauf ungewöhnlich schnell reagiert. [02:57.000 --> 03:00.000] Hat dieser Fall eine Dynamik entwickelt, die das Land verändern könnte? [03:01.000 --> 03:04.000] Das Land könnte ganz langsam verändert werden. [03:04.000 --> 03:07.000] Immerhin sind die Menschen auf der Straße immerhin sprechen. [03:08.000 --> 03:11.000] Die Menschen darüber haben einen Tabu gebrochen, kann man sagen. [03:12.000 --> 03:15.000] Sie sagen jetzt, ja, wir sind eine Macho-Gesellschaft. [03:16.000 --> 03:18.000] Ja, wir haben Frauen teilweise brutal behandelt. [03:19.000 --> 03:22.000] Das ist zumindest ganz gut, dass die Menschen auf der Straße sind. [03:23.000 --> 03:25.000] Das ist der erste Weg, damit sich was verbessert. [03:26.000 --> 03:28.000] Aber bis in Indien sich wirklich groß was verändern wird, [03:29.000 --> 03:31.000] das dauert sehr lange. [03:31.000 --> 03:34.000] Das ist natürlich auch zum Beispiel die Bevölkerung auf dem Land mitgenommen werden. [03:35.000 --> 03:38.000] Gerade dort gelten Mädchen ja oft noch als minderwertig, werden oft abgetrieben. [03:39.000 --> 03:42.000] Und auf der anderen Seite besetzen aber indische Frauen hohe Posten [03:43.000 --> 03:46.000] in Politik, Wirtschaft und sogar Polizei. Wie geht das eigentlich zusammen? [03:47.000 --> 03:50.000] Ja, Indien ist ein Land voller Widersprüche. [03:51.000 --> 03:53.000] Da kann man eigentlich noch weitermachen. [03:54.000 --> 03:56.000] Die Inder wollen gerne zum Mond fliegen. [03:57.000 --> 03:59.000] Die Inder sind stolz auf ihr Wirtschaftswachstum. [03:59.000 --> 04:01.000] Sie wollen gerne von der größten Demokratie der Welt. [04:02.000 --> 04:04.000] Das sind alles Sachen, Sprüche, die gut klingen. [04:05.000 --> 04:08.000] Aber in diesem Wachstum hat man einiges vergessen [04:09.000 --> 04:12.000] oder einige Schichten der Bevölkerung sind da scheinbar abgehängt. [04:13.000 --> 04:16.000] Also Kultur, Bildung, Traditionen, die kommen nicht hinterher. [04:17.000 --> 04:20.000] Und das ist ja das, was in Indien manchmal so verstörend wirkt. [04:21.000 --> 04:24.000] Und haben Sie den Eindruck, die Politik nimmt diesen Fall jetzt ernst? [04:24.000 --> 04:29.000] Ich habe den Eindruck, die Politik nimmt diesen Fall nur so ernst, [04:30.000 --> 04:31.000] wie sie ihn ernst nehmen muss. [04:32.000 --> 04:33.000] Also jetzt sind so viele Leute auf der Straße. [04:34.000 --> 04:35.000] Natürlich muss man sich dazu äußern. [04:36.000 --> 04:38.000] Natürlich muss man irgendwie die Leute ansprechen. [04:39.000 --> 04:40.000] Da gibt es teilweise populistische Forderungen. [04:41.000 --> 04:42.000] Da geht es um die Todesstrafe. [04:43.000 --> 04:46.000] Aber die Politik habe ich das Gefühl, sitzt das eher aus, denkt, [04:47.000 --> 04:48.000] da wird nichts Großes kommen. [04:49.000 --> 04:52.000] Die Distanz zwischen Regierung und Volk, die ist im Moment in Indien sehr groß. [04:52.000 --> 04:53.000] Danke, Gabo Hallers. [04:54.000 --> 04:58.000] In Deutschland wurde heute Abschied von Peter Struck genommen. [04:59.000 --> 05:01.000] Damit beginnen die Nachrichten mit Jan Hofer. [05:02.000 --> 05:05.000] Vor zwei Wochen nach dem Tod des früheren Verteidigungsministers [05:06.000 --> 05:09.000] versammelten sich Angehörige, Freunde und Wegbegleiter zu einer Trauerfeier. [05:10.000 --> 05:12.000] In der St. Marienkirche in Strucks Heimatstadt-Ülzen [05:13.000 --> 05:15.000] dachten sie des SPD-Politikers. [05:16.000 --> 05:18.000] Neben Verteidigungsminister de Maizière nahmen unter anderem [05:19.000 --> 05:20.000] auch Altkanzler Schröder an der Zeremonie teil. [05:20.000 --> 05:24.000] Peter Struck war am 19. Dezember im Alter von 69 Jahren [05:25.000 --> 05:26.000] an einem Herzinfarkt gestorben. [05:27.000 --> 05:28.000] Die Börsendaten. [05:29.000 --> 05:33.000] Der Deutsche Leitindex DAX ging heute mit einem Minus von 0,3% [05:34.000 --> 05:36.000] bei 7.756 Punkten aus dem Handel. [05:37.000 --> 05:41.000] In New York schloss der Dow Jones bei 13.391 Punkten. [05:42.000 --> 05:44.000] Das ist ein Minus von 0,2%. [05:45.000 --> 05:48.000] Wichtige Impulse für den Wertpapierhandel kamen heute [05:48.000 --> 05:49.000] aus den USA. [05:50.000 --> 05:53.000] Mir dazu jetzt von Markus Görne aus der Frankfurter Börse. [05:54.000 --> 05:57.000] Warren Buffett, amerikanischer Großinvestor [05:58.000 --> 06:01.000] mit oftmals sicherer Spürnase investiert 2,5 Milliarden Dollar [06:02.000 --> 06:03.000] in einen Solarpark. [06:04.000 --> 06:07.000] Gleich danach gehen die Kurse auch hierzulande durch die Decke. [06:08.000 --> 06:11.000] Das im Tech DAX gelistete Unternehmen Solar World steigt um 15%. [06:12.000 --> 06:14.000] SMA Solar legt um 12% zu. [06:14.000 --> 06:18.000] Und im MDAX schieben sich die Aktien des Solarzulieferers [06:19.000 --> 06:22.000] Wacker Chemie mit einem Zuwachs von 5% an die Spitze des Feldes. [06:23.000 --> 06:24.000] Ein bemerkenswerter Vorgang, [06:25.000 --> 06:27.000] denn Buffett's Projekt hat mit den deutschen Firmen [06:28.000 --> 06:29.000] herzlich wenig zu tun. [06:30.000 --> 06:31.000] Die haben weiterhin zu kämpfen, [06:32.000 --> 06:34.000] auch wenn der Absatz-Einbruch in den südeuropäischen Ländern [06:35.000 --> 06:38.000] durch Wachstum in Lateinamerika und den USA weitestgehend [06:39.000 --> 06:40.000] aufgefangen werden kann. [06:40.000 --> 06:43.000] Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich 2012 [06:44.000 --> 06:46.000] im europäischen Vergleich stabil entwickelt. [06:47.000 --> 06:51.000] Die schwächende Konjunktur machte sich erst im letzten Monat des Jahres bemerkbar. [06:52.000 --> 06:54.000] Laut Bundesagentur für Arbeit waren im Dezember [06:55.000 --> 06:58.000] insgesamt 2 Millionen 840.000 Menschen ohne Job. [06:59.000 --> 07:01.000] Das sind 88.000 mehr als im November. [07:02.000 --> 07:05.000] Und etwa 60.000 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. [07:05.000 --> 07:09.000] Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,7%. [07:10.000 --> 07:13.000] In die Geschichte der deutschen Arbeitsmarktstatistik [07:14.000 --> 07:17.000] wird das Jahr 2012, also Trotzkrise, als weiteres Boomjahr eingehen. [07:18.000 --> 07:20.000] Darüber werden die, die keinen Job haben, [07:21.000 --> 07:22.000] im besten Falle bitter lächeln, [07:23.000 --> 07:25.000] oder die, die trotz des Superjahres mit einem Rekordhoch [07:26.000 --> 07:28.000] an Arbeitsplätzen den eigenen verloren haben. [07:29.000 --> 07:31.000] So wie die mehr als 23.000 Beschäftigten, [07:31.000 --> 07:34.000] die nach der Pleite der Drogeriekette Schlecker [07:35.000 --> 07:37.000] im Sommer plötzlich auf der Straße standen. [07:38.000 --> 07:40.000] Gerade mal ein halbes Jahr ist das her [07:41.000 --> 07:43.000] und schon scheinen diese Schicksale beinahe vergessen. [07:44.000 --> 07:46.000] Wir wollten wissen, was aus den Schleckerfrauen geworden ist. [07:47.000 --> 07:49.000] Paul-Pitras und Christian 30-Acker haben Antworten. [07:50.000 --> 07:52.000] Der Weg ist nicht eben, die Aussichten beschränkt. [07:53.000 --> 07:55.000] Die meisten der 23.000 entlassenen bei Schlecker [07:56.000 --> 07:58.000] suchen noch ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt. [07:58.000 --> 08:00.000] Wir haben wieder einen Job. [08:01.000 --> 08:03.000] Lisan Branditz hat sich getraut [08:04.000 --> 08:06.000] und ihre Zukunft in die eigenen Hände genommen. [08:07.000 --> 08:10.000] Lieskau hat sie ihren Dorfladen genannt, in Lieskau in Sachsen-Anhalt. [08:11.000 --> 08:13.000] So viel Mut könnte sich auszahlen. [08:14.000 --> 08:16.000] Wir sind zufrieden, wir haben es auch noch nicht bereut. [08:17.000 --> 08:19.000] Das meint, es gibt mal so einen Tag, es gibt mal so einen Tag, [08:20.000 --> 08:22.000] aber wir versuchen, das Beste draus zu machen. [08:23.000 --> 08:24.000] Wir konnten enttäuschen uns nicht. [08:24.000 --> 08:27.000] Lisan Branditz wundert sich nicht, dass bundesweit nur 90 Schleckerfrauen [08:28.000 --> 08:30.000] den Schritt zum eigenen Laden gewagt haben. [08:31.000 --> 08:33.000] Vor vier Monaten noch kurz vor der Eröffnung hat sie selbst [08:34.000 --> 08:37.000] immer wieder gerechnet und sich gefragt, ob das alles gut gehen kann. [08:38.000 --> 08:40.000] Man muss an so viele Sachen denken. [08:41.000 --> 08:44.000] An die Hygiene, an Feuerlöcher müssen überall im Laden verteilt sein. [08:45.000 --> 08:48.000] Lehrgänge mussten wir besuchen, in Lotto-Schulung haben wir gemacht. [08:49.000 --> 08:52.000] Auch im sächsischen Treuen geht es weiter für die Schleckerfrauen. [08:52.000 --> 08:54.000] Dass keine hier den Beruf an den Nagel hängen musste, [08:55.000 --> 08:56.000] hat Viola Reithinger überrascht. [08:57.000 --> 08:59.000] Nach 17 Jahren bei Schlecker verdient sie jetzt schlechter, [09:00.000 --> 09:01.000] aber sie hat einen Job. [09:02.000 --> 09:03.000] Es ist mehr wie in Sex und Lotto. [09:04.000 --> 09:06.000] Es ist wirklich schön, dass wir das lecker hatten, [09:07.000 --> 09:09.000] dass wir wirklich übernommen sind vom Chef [09:10.000 --> 09:11.000] und im eigenen Laden vereinigen. [09:12.000 --> 09:13.000] Ihr Chef ist ein Beispiel dafür, [09:14.000 --> 09:16.000] dass die Schleckerpleite auch Chancen gebracht hat. [09:17.000 --> 09:18.000] Er ist eigentlich Fleischer. [09:19.000 --> 09:20.000] Jetzt macht er auch in Drogerie warnen. [09:20.000 --> 09:22.000] Er ist ein Schlecker-Meterbeiner. [09:23.000 --> 09:26.000] Er kann mich voll und ganz auf diese Schlecker-Meterbeiner verlassen. [09:27.000 --> 09:28.000] Die sind fit. [09:29.000 --> 09:32.000] Sie haben auch sofort ihre Bereitschaft und Bekundung gesagt, das machen wir. [09:33.000 --> 09:34.000] Trotz Bereitschaft und Erfahrung. [09:35.000 --> 09:37.000] Die Bundesagentur für Arbeit hat weiter Mühe, [09:38.000 --> 09:40.000] alle Schleckerverkäuferinnen zu vermitteln. [09:41.000 --> 09:43.000] Besonders schleppend läuft es im Osten. [09:44.000 --> 09:45.000] Wir liegen bei 37 Prozent. [09:46.000 --> 09:48.000] Im Bund liegt man bei knapp 41 Prozent [09:48.000 --> 09:51.000] und der Arbeitsmarkt bei uns ist allerdings auch deutlich schwieriger. [09:52.000 --> 09:56.000] Bei uns kommt im Ergebnis auf eine offene Stelle im Verkauf [09:57.000 --> 09:59.000] ca. 23 Arbeitslose. [10:02.000 --> 10:04.000] Man kann es eigentlich jeden nur empfehlen zu versuchen. [10:05.000 --> 10:07.000] Wie gesagt, wir sind zufrieden bis jetzt. [10:08.000 --> 10:09.000] Ein Lächeln wie ein Lichtblick. [10:10.000 --> 10:12.000] Mit ihrem Dorfladen hat sich Lysanne Branditz selbst [10:13.000 --> 10:14.000] aus der Arbeitslosigkeit gezogen. [10:14.000 --> 10:17.000] Nur wenigen Schleckerfrauen ist das so gelungen. [10:18.000 --> 10:21.000] Dennoch nähern wir uns angeblich schon der Vollbeschäftigung. [10:22.000 --> 10:25.000] Den Arbeitsmarkt in Deutschland kommentiert Ellen E. Nie [10:26.000 --> 10:27.000] vom Westdeutschen Rundfunk. [10:28.000 --> 10:30.000] Willkommen im Wirtschaftswunderland. [10:31.000 --> 10:32.000] Deutschland trotz der Krise. [10:33.000 --> 10:36.000] Über 41 Millionen Menschen sind hierzulande in Lohn und Brot, [10:37.000 --> 10:39.000] so viele wie noch nie seit der Wiedervereinigung. [10:40.000 --> 10:41.000] Da können wir ja aufatmen. [10:41.000 --> 10:44.000] Doch dieses schöne statistische Bild wird nicht nur von den [10:45.000 --> 10:46.000] Schleckerfrauen erschüttert. [10:47.000 --> 10:49.000] Die Rekordzahl bei den Beschäftigten rührt vor allem daher, [10:50.000 --> 10:52.000] dass es immer mehr Teilzeitstellen, Leiharbeitsverträge [10:53.000 --> 10:54.000] und Minijobs gibt. [10:55.000 --> 10:57.000] Die sogenannten prekären Beschäftigungsverhältnisse, [10:58.000 --> 10:59.000] von denen man mehr schlecht als recht lebt. [11:00.000 --> 11:02.000] Und auch die Zahl der Arbeitslosen liegt deutlich höher, [11:03.000 --> 11:04.000] wenn man ehrlich rechnet. [11:05.000 --> 11:07.000] Mit Fortbildungsmaßnahmen, ein Eurojobbern und Altersteilzeit [11:08.000 --> 11:09.000] sind wir nicht bei knapp 2,9 Millionen, [11:09.000 --> 11:10.000] Menschen ohne Arbeit. [11:11.000 --> 11:14.000] Okay, im europäischen Vergleich geht es uns noch relativ gut. [11:15.000 --> 11:17.000] Griechenland, Spanien und Portugal hängen am Finanztropf, [11:18.000 --> 11:21.000] Frankreichs Wirtschaft schrumpft und sogar im Musterland Schweden [11:22.000 --> 11:24.000] ist mittlerweile jeder vierte Jugendliche arbeitslos. [11:25.000 --> 11:27.000] Im kommenden Sommer werden insgesamt 20 Millionen Menschen [11:28.000 --> 11:31.000] in der Eurozone ohne Job sein, so viel wie noch nie. [11:32.000 --> 11:34.000] Prophezeit die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ernst in Jahr. [11:35.000 --> 11:37.000] Also, aufatmen ist wirklich nicht angesagt. [11:37.000 --> 11:39.000] Deutschland kann es dauerhaft nicht gut gehen, [11:40.000 --> 11:41.000] wenn Europa weiter erkrankt. [11:42.000 --> 11:45.000] Deshalb sollte Deutschland nicht nur stolz auf seine Statistiken [11:46.000 --> 11:48.000] verweisen, sondern sich solidarisch zeigen mit seinen Nachbarn, [11:49.000 --> 11:51.000] ob beim Arbeitsmarkt oder beim Rettungsschirm. [11:52.000 --> 11:56.000] Nur so kann das Wirtschaftswunderland wirklich der Krise trotzen. [11:57.000 --> 11:58.000] Elinnie kommentierte. [11:59.000 --> 12:02.000] Besonders deutlich wird der Unterschied zwischen der Deutschen [12:02.000 --> 12:06.000] und der gesamteuropäischen Wirtschaftslage in der Autoindustrie. [12:07.000 --> 12:10.000] Zwar müssen auch deutsche Autobauer mit Umsatzrückgängen klarkommen. [12:11.000 --> 12:15.000] Aber was Experten für Südeuropa Prophezeien ist ein regerechtes Karma-Gaddon. [12:16.000 --> 12:18.000] Untergangsstimmung ausgerechnet in den Ländern, [12:19.000 --> 12:21.000] die ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand stehen. [12:22.000 --> 12:24.000] Wie sich der Automarkt nicht nur in Europa, sondern weltweit [12:25.000 --> 12:28.000] auf der Landkarte verschiebt, zeigt Antraut Kordesträler. [12:28.000 --> 12:31.000] So viel Geduld wie heute war selten gefragt [12:32.000 --> 12:34.000] in der Kfz-Zulassungsstelle in Köln. [12:35.000 --> 12:36.000] Irgendwie Paradox. [12:37.000 --> 12:40.000] Ist den Deutschen die Lust am Neuwagen etwa doch noch nicht abhandengekommen? [12:41.000 --> 12:42.000] Ich habe einen Unfallwagen. [12:43.000 --> 12:46.000] Ich musste mir leider ein anderes Fahrzeug kaufen wegen der roten Plakette. [12:47.000 --> 12:50.000] Wir brauchen ihn, weil wir Hund und Kind haben, der andere ist zu klein. [12:51.000 --> 12:53.000] Insgesamt aber wurden 2012 in Deutschland [12:53.000 --> 12:57.000] rund 3 Millionen Neuwagen weniger zugelassen als 2011. [12:58.000 --> 13:01.000] Und anderenorts brach der Automobilmarkt noch weitaus stärker ein. [13:02.000 --> 13:06.000] Wir haben in Westeuropa natürlich die Situation mit der Schuldenkrise. [13:07.000 --> 13:09.000] Viele Länder, vor allem auch große Länder wie Spanien, [13:10.000 --> 13:13.000] Frankreich, Italien sehen wir deutlich rückläufige Absatzzahlen [13:14.000 --> 13:16.000] von Griechenland, Portugal ganz zu schweigen. [13:17.000 --> 13:19.000] Erst Schuldenkrise, jetzt Autokrise. [13:19.000 --> 13:23.000] Die Neuzulassungen in Deutschland minus 2% in Frankreich minus 13%, [13:24.000 --> 13:27.000] in Italien minus 21%, in Spanien minus 16%, [13:28.000 --> 13:30.000] in Griechenland sogar minus 40%. [13:31.000 --> 13:35.000] So blinken und blitzen bei einigen Marken nur noch die Karosserien. [13:36.000 --> 13:39.000] Glänzend sind die Zeiten für Peugeot, Renault oder Fiat längst nicht mehr. [13:40.000 --> 13:42.000] Und nicht nur Opel fährt die Produktion zurück [13:43.000 --> 13:45.000] und macht sein Traditionswerk in Bochumdicht. [13:45.000 --> 13:48.000] Auch Ford schließt in Europa drei Standorte. [13:49.000 --> 13:52.000] Aber es gibt auch Gewinner, deutsche Premiummarken, die Klasse haben. [13:53.000 --> 13:55.000] Neben Mercedes auch BMW. [13:56.000 --> 14:00.000] Und der Volkswagenkonzern hofft mit seinen Modellen auf ein Rekordjahr. [14:01.000 --> 14:05.000] Die deutschen Hersteller haben im Gegensatz zu Peugeot, Renault oder auch Fiat [14:06.000 --> 14:08.000] sehr früh mit der Globalisierung begonnen. [14:09.000 --> 14:11.000] Sie sind nicht nur vom westeuropäischen Markt abhängig, [14:11.000 --> 14:15.000] sondern sie verkaufen sehr viele Fahrzeuge in Nordamerika, [14:16.000 --> 14:18.000] in China, in Asien insgesamt. [14:19.000 --> 14:21.000] Und das sind die Märkte, die wachsen. [14:22.000 --> 14:25.000] Und zwar so rasant, dass auf den Straßen oft fast still standherrscht. [14:26.000 --> 14:30.000] Nachdem die Zahlen der Neuzulassungen in China jahrelang unter den von Europa lagen, [14:31.000 --> 14:34.000] wurden dort im vergangenen Jahr 13,2 Millionen Autos zugelassen, [14:35.000 --> 14:37.000] in Europa nur noch 12,5 Millionen. [14:37.000 --> 14:40.000] Und 2013, wo geht die Fahrt hin? [14:41.000 --> 14:45.000] 2013 wird für die Automobilindustrie ein hartes forderndes Arbeitsjahr. [14:46.000 --> 14:52.000] Westeuropa bleibt schwach, aber der Weltmarkt wächst insgesamt auf 70 Millionen Fahrzeuge. [14:53.000 --> 14:57.000] Die Strategie für die Zukunft mit neuen Modellen und angeboten Kunden gewinnen. [14:58.000 --> 15:02.000] Mit Wartezeiten beim Anmelden könnte dann weiter gerechnet werden. [15:02.000 --> 15:09.000] Die Stadt Seif-Hennersdorf liegt ganz im Osten Deutschlands und nennt sich Tor zu Böhmen. [15:10.000 --> 15:12.000] Zwei Grenzübergänge nach Tschechien gibt es. [15:13.000 --> 15:18.000] Und im Internet preist die 4.000 Seelengemeinde die attraktiven Ausflugsziele in der näheren Umgebung im Zitat [15:19.000 --> 15:22.000] Umkreis von ca. 20 bis 50 Kilometer. [15:23.000 --> 15:26.000] Nicht ganz so attraktiv erscheint diese nähere Umgebung aber offenbar, [15:27.000 --> 15:29.000] wenn es um den Schulweg der eigenen Kinder geht. [15:29.000 --> 15:33.000] Obwohl es zu wenig Schüler gab, weigerten sich einige Seif-Hennersdorfer, [15:34.000 --> 15:37.000] ihre Nachwuchs auf Schulen in der Umgebung zu schicken. [15:38.000 --> 15:42.000] Wütend organisierten sie selbst den Unterricht für eine illegale 5. Klasse [15:43.000 --> 15:45.000] und erzeugten damit Wut beim Freistaat Sachsen. [15:46.000 --> 15:49.000] Sie bilde Licht über einen ungewöhnlichen Schulstreik. [15:50.000 --> 15:52.000] Eltern treffen am Morgen. [15:53.000 --> 15:56.000] Es geht hier um Bußgelder, die gegen diese Eltern verhängt werden und um Gerichtsverfahren. [15:56.000 --> 15:58.000] Mit den Verfahren wollen sie durchsetzen, [15:59.000 --> 16:01.000] dass ihre Kinder in Seif-Hennersdorf zur Schule gehen. [16:02.000 --> 16:05.000] Die sächsische Schulbehörde hatte festgestellt, zu wenige Schüler in der 5. Klasse, [16:06.000 --> 16:08.000] da muss auf die Nachbarorte aufgeteilt werden. [16:09.000 --> 16:12.000] Deshalb lassen diese Eltern seit dem Sommer ihre Kinder privat [16:13.000 --> 16:15.000] und damit illegal unterrichten. [16:17.000 --> 16:19.000] Warum müssen die Kinder über Stadt und Land fahren? [16:20.000 --> 16:23.000] Haben dann auch keine Möglichkeiten mehr, nametag ihre Hobbys zu fränen, [16:23.000 --> 16:28.000] weil sie vielleicht der Sturm 5. oder halb 5. von der Schule kommen [16:29.000 --> 16:31.000] und wo doch hier am Ort eine Schule da ist? [16:32.000 --> 16:34.000] Ich möchte ganz einfach, dass mein Sohn gerne in die Schule geht [16:35.000 --> 16:39.000] und er hat sich im Vorfeld als es darum ging, wohin gehe ich, [16:40.000 --> 16:42.000] in welche Schule alle Schulen auch angeschaut [16:43.000 --> 16:45.000] und war sofort von der Seif-Hennersdorfer Schule begeistert. [16:46.000 --> 16:49.000] Es ist ein kleiner Ort am äußersten Rand von Sachsen. [16:49.000 --> 16:52.000] Den verträumten Umgebindehäusern sieht man nicht an, [16:53.000 --> 16:56.000] dass Seif-Hennersdorf einmal das größte Industriedorf der DDR war. [16:57.000 --> 17:00.000] Heute kommen noch die berühmten Bechsteinklaviere von hier, [17:01.000 --> 17:03.000] aber auch das stoppt die Abwanderung nicht. [17:04.000 --> 17:09.000] Von 10.000 Einwohnern leben noch 3.900 hier, jedes Jahr gehen 100 weg. [17:11.000 --> 17:14.000] Jedes Kind zählt in Seif-Hennersdorf, wie die elfjährige Linda, [17:15.000 --> 17:17.000] die unbedingt hier zur Schule gehen will. [17:17.000 --> 17:20.000] Ihre Privatklasse hat das Schulamt für illegal. [17:21.000 --> 17:23.000] Die Noten der Lehrerin, die hier irrenamtlich arbeitet, [17:24.000 --> 17:25.000] werden nicht anerkannt. [17:26.000 --> 17:29.000] Die Kinder seien Schulschwänzer, der Schulstreik ist eine Belastung [17:30.000 --> 17:32.000] für alle Beteiligten, nur die Kinder sehen es gelassen. [17:33.000 --> 17:42.000] Ich finde es spannend, der Staat, der will sich halt mit uns anlegen [17:42.000 --> 17:46.000] und uns unsere Schule beschützen. [17:47.000 --> 17:51.000] Lehrer wie Weitrud Hartmann gehören zum Unterstützerteam. [17:52.000 --> 17:55.000] Mit 76 ist die Lehrerin aus dem Ruhestand zurückgekehrt. [17:56.000 --> 17:58.000] Sie kennt sich aus, sie war Direktorin. [17:59.000 --> 18:01.000] Nun zweifelt die Schulbehörde an ihrer Qualifikation. [18:02.000 --> 18:06.000] Wir sind ja alles Kollegen, die im Schuldienst waren [18:07.000 --> 18:08.000] und wissen, wie es langgeht. [18:08.000 --> 18:13.000] Wir haben uns bei den tätigen Kollegen erkundigt, [18:14.000 --> 18:15.000] was sich geändert hat. [18:16.000 --> 18:19.000] Die Schulleiterin Rita Schmidt hat nun in ihrer Schule [18:20.000 --> 18:21.000] eine illegale Klasse. [18:22.000 --> 18:24.000] Die Direktorin legt sich mit der sächsischen Schulbehörde an. [18:25.000 --> 18:27.000] Sie kämpft um den Erhalt ihrer gesamten Mittelschule. [18:28.000 --> 18:30.000] Auch sie will, dass die fünfte Klasse im Ort bleibt. [18:31.000 --> 18:32.000] So gibt es Nachwuchs. [18:33.000 --> 18:35.000] Scheiter der Widerstand der Eltern wird alles hier geschlossen. [18:35.000 --> 18:40.000] Für mich steht immer die Debatte, dass man die Fragestellung, [18:41.000 --> 18:44.000] wie kann man in einer ländlichen Region Unterricht effektiv machen, [18:45.000 --> 18:46.000] dass die Frage nicht richtig gestellt wird. [18:47.000 --> 18:50.000] Man versucht immer nur wieder die Kinder in größere Gruppen [18:51.000 --> 18:52.000] und größere Ballungszentren zu bringen. [18:53.000 --> 18:55.000] Die Bürgermeisterin des Ortes hat Schützen die Hand [18:56.000 --> 18:57.000] über das Aufbegehren der Eltern. [18:58.000 --> 19:00.000] In ihrem Büro stapeln sich die Gerichtsakten. [19:01.000 --> 19:03.000] Mehrfach hat sie versucht, vor Gericht die Schulschließung [19:03.000 --> 19:06.000] zu verhindern, bislang ohne Erfolg. [19:07.000 --> 19:10.000] Denn die sächsische Schulbehörde bleibt hart. [19:11.000 --> 19:12.000] Auch heute kein Einlenken. [19:13.000 --> 19:16.000] Die Klasse 5 in Saifhennersdorf ist und bleibt illegal. [19:17.000 --> 19:18.000] Es ist kein einfacher Sachverhalten. [19:19.000 --> 19:20.000] Bei demografischen Entwicklungen, insbesondere Umbrüchen [19:21.000 --> 19:22.000] in solchen Regionen stellt sich immer die Frage, [19:23.000 --> 19:26.000] was man im Rahmen der Daseinsvorsorge als Staat vorhalten kann. [19:27.000 --> 19:29.000] Linda muss vielleicht die fünfte Klasse wiederholen, [19:30.000 --> 19:31.000] weil sie in Sachsen nicht anerkannt wird. [19:31.000 --> 19:35.000] In Saifhennersdorf warten nun alle auf das nächste Gerichtsurteil [19:36.000 --> 19:37.000] im Februar. [19:39.000 --> 19:42.000] An der Grundschule in Newtown im US-Bundestadt Connecticut [19:43.000 --> 19:44.000] hat heute der Unterricht wieder begonnen. [19:45.000 --> 19:47.000] Drei Wochen nach dem Amoklauf versuchen Schüler und Lehrer [19:48.000 --> 19:49.000] so weit das geht, wieder zum Alltag überzugehen, [19:50.000 --> 19:51.000] noch einmal Jan Hofer. [19:52.000 --> 19:54.000] Bisher weiteres werden die Kinder in einer Nachbargemeinde unterrichtet. [19:55.000 --> 19:57.000] Seit dem Amoklauf im Dezember wird in den USA [19:57.000 --> 20:00.000] über eine Verschaffung der Waffengesetze diskutiert. [20:01.000 --> 20:04.000] Jetzt geht aus neuesten Erhebungen der Bundespolizei FBI hervor, [20:05.000 --> 20:09.000] dass die Zahl der verkauften Waffen seit der Blutat deutlich angestiegen ist. [20:10.000 --> 20:12.000] Willkommensschilder säumen ihren Weg. [20:13.000 --> 20:15.000] Die Menschen in Newtown tun alles, um den Kindern [20:16.000 --> 20:18.000] den ersten Schultag nach der Tragödie zu erleichtern. [20:19.000 --> 20:21.000] Doch wie soll der Alltag zurückkehren, wenn dem Bus Mitschüler fehlen, [20:22.000 --> 20:24.000] die ganze Schule in die Nachbarstadt umziehen muss, [20:24.000 --> 20:28.000] weil die Sandy Hook Grundschule noch immer von Polizei-Ermittlern untersucht wird. [20:29.000 --> 20:33.000] Die Sicherheit der Kinder ist jetzt unsere höchste Priorität. [20:34.000 --> 20:36.000] Die Schüler sollen sich wohlfühlen in der neuen Umgebung [20:37.000 --> 20:39.000] und wir werden von Woche zu Woche entscheiden, [20:40.000 --> 20:42.000] wie viele Beamte vor Ort bleiben müssen. [20:43.000 --> 20:46.000] Während Amerika über eine Verschärfung der Waffengesetze diskutiert, [20:47.000 --> 20:50.000] registriert das FBI einen Rekord bei den Zulassungsanträgen. [20:50.000 --> 20:54.000] Allein im Dezember hätten 2,8 Millionen Amerikaner einen Antrag gestellt, [20:55.000 --> 20:58.000] 49 Prozent mehr als im gleichen Monat 2011. [20:59.000 --> 21:01.000] Viele Kunden haben offenbar Sorge, [21:02.000 --> 21:05.000] die Regierung werde die umstrittenen Schnellfeuerwaffen verbieten. [21:06.000 --> 21:08.000] Der Amorklau von Newtown, er hat, so zynisch das klingt, [21:09.000 --> 21:11.000] den Waffenhändlern ein Rekordjahr beschert. [21:12.000 --> 21:15.000] Vor der Küste von Alaska droht eine Umweltkatastrophe. [21:16.000 --> 21:18.000] Dort ist eine Ölplattform aufgrund gelaufen. [21:18.000 --> 21:20.000] An Bord ist eine halbe Million Liter Diesel. [21:21.000 --> 21:23.000] Experten wurden auf der Boarinsel abgesetzt. [21:24.000 --> 21:26.000] Sie sollen prüfen, wie die Plattform geborgen werden kann. [21:27.000 --> 21:29.000] Die Ölboarinsel gehört dem Schellkonzern. [21:30.000 --> 21:33.000] Sie hatte sich bei einem Sturm gelöst und war vor der Küste Alaska Saboriers. [21:34.000 --> 21:36.000] Die deutsche Biathlon-Staffel der Frauen [21:37.000 --> 21:39.000] hat zum Auftakt des Weltcaps in Oberhofplatz 3 belegt. [21:40.000 --> 21:42.000] Vor fast 20.000 Fans und bei widrigen Bedingungen [21:43.000 --> 21:45.000] war Startläuferin Tina Bachmann zwar gestürzt, [21:45.000 --> 21:47.000] aber er konnte als Dritter an Miriam Gössner übergeben. [21:48.000 --> 21:50.000] Die 22-Jährige schoss zwei Strafrunden, [21:51.000 --> 21:53.000] verbesserte Deutschland aber dank starker Laufleistung [21:54.000 --> 21:55.000] dennoch auf Platz 2. [21:56.000 --> 21:58.000] Franziska Hildebrandt und Schlussläuferin Nadine Horchler [21:59.000 --> 22:01.000] waren läuferisch nicht in der Lage, die Spitze anzugreifen. [22:02.000 --> 22:04.000] Deutschland wurde Dritter hinter der Ukraine und Frankreich. [22:05.000 --> 22:08.000] Der frühere Fernsehmoderator Elmar Gunsch ist tot. [22:09.000 --> 22:11.000] Er starb im Alter von 81 Jahren in Frankfurt am Main. [22:11.000 --> 22:15.000] Bekannt wurde Gunsch vor allem in den 70er- und 80er-Jahren, [22:16.000 --> 22:19.000] als er den ZDF-Wetterdienst und die Sendung lustige Musikanten moderierte. [22:20.000 --> 22:22.000] Das Markenzeichen des gebürtigen Österreichers [22:23.000 --> 22:26.000] war seine außergewöhnlich tiefe und warme Bassstimme. [22:27.000 --> 22:29.000] Paradiesliebe. [22:30.000 --> 22:33.000] So heißt ein neuer Kinofilm, der mit einem großen Versprechen spielt. [22:34.000 --> 22:36.000] Eine weiße Touristin fliegt nach Afrika, [22:37.000 --> 22:39.000] um dort endlich das zu bekommen, was ihr zu Hause verwehrt bleibt. [22:39.000 --> 22:42.000] Zuneigung, Komplimente, körperliche Liebe. [22:43.000 --> 22:46.000] In Kenia am Strand scheinen jede Menge schwarze Jungs, [22:47.000 --> 22:49.000] ihre Wünsche im Nu zu erfüllen. [22:50.000 --> 22:52.000] Doch als die Illusion platzt, weil die Jungs doch nur ihr Geld wollen, [22:53.000 --> 22:55.000] behandelt die weiße Frau ihre Bettgefährten selbst wie eine Ware, [22:56.000 --> 22:58.000] die man wegwerfen kann. [22:59.000 --> 23:02.000] Der österreichische Regisseur Ulrich Seidel hat einen Film über Sex-Touristinnen gemacht. [23:03.000 --> 23:06.000] Ein Film, der diesen Sex ungeschön zeigt, aber deshalb kein Ekelfilm ist. [23:06.000 --> 23:09.000] Sondern einer über ein abbarmungsloses Tauschgeschäft, [23:10.000 --> 23:13.000] über Sehnsüchte und darüber, wie Menschen seelisch verrohen, [23:14.000 --> 23:16.000] wenn diese unerfüllt bleiben. [23:17.000 --> 23:19.000] Florian Gedien stellt ihn vor. [23:20.000 --> 23:23.000] Wer hier ankommt, ist eigentlich schon mitten drin im Paradies, [23:24.000 --> 23:26.000] nicht jedoch Theresa. [23:27.000 --> 23:30.000] Wienerin, 50 Jahre alt und voller Sehnsucht nach Liebe und Berührung. [23:31.000 --> 23:33.000] Für sie sind Palmen und Strandnebensache, [23:33.000 --> 23:36.000] wo Volkenia, vor allem durch junge Afrikaner, zum Himmel auf Erden werden. [23:37.000 --> 23:39.000] Ich will es auch gut anhaben. [23:40.000 --> 23:43.000] Die Hände, die Hände, die Hände, die Hände, die Hände, die Hände, die Hände. [23:44.000 --> 23:46.000] Schau dir mal an, schau dir mal an. [23:47.000 --> 23:49.000] Hab ich auch gekauft. [23:50.000 --> 23:53.000] Schau dir mal an, schau dir mal an, schau dir mal an, schau dir mal an. [23:54.000 --> 23:57.000] Theresa, wie eine Getriebene, im Versuch, ihre Einsamkeit zu überwinden, [23:58.000 --> 24:00.000] auf ihrer planlosen Liebeszeit, [24:00.000 --> 24:02.000] und der Suche nach käuflicher Zuneigung. [24:03.000 --> 24:05.000] Hallo. [24:06.000 --> 24:08.000] Habt ihr eine Weitlöhne getroffen? [24:09.000 --> 24:10.000] Nein. [24:11.000 --> 24:13.000] Wollen wir eine Weitlöhne getroffen haben? [24:14.000 --> 24:15.000] Nein? [24:16.000 --> 24:17.000] Nein? [24:18.000 --> 24:19.000] Nein. [24:20.000 --> 24:22.000] Wollen wir eine Weitlöhne getroffen haben? [24:23.000 --> 24:24.000] Ja? [24:24.000 --> 24:27.000] Gehen wir eure Hände. [24:28.000 --> 24:30.000] Und putt es hier. [24:31.000 --> 24:34.000] Paradiesliebe, ein Film wie ein schonungsloses Gemälde, [24:35.000 --> 24:38.000] bei dem man sich hier und da fast zwingen muss, es anzusehen. [24:41.000 --> 24:44.000] Der Körper und die Körperlichkeit spielt bei mir eine große Rolle. [24:45.000 --> 24:48.000] Ich versuche immer, meine Filme auch physisch zu machen. [24:49.000 --> 24:51.000] Das heißt, dass man das zuschaut. [24:51.000 --> 24:55.000] Sehr nahe dran ist, dass das nicht so eine entrückte Wirklichkeit ist. [24:56.000 --> 24:59.000] Und meine Filme sind ja auch sehr authentisch. [25:00.000 --> 25:03.000] So dass manche Zuschauer oft gar nicht wissen, [25:04.000 --> 25:07.000] sind sie jetzt in einem Film oder sind sie in der Wirklichkeit? [25:08.000 --> 25:11.000] Eine Wirklichkeit in wirklich vollen Zügen, [25:12.000 --> 25:14.000] bei der ihr manchmal fast unklar bleibt, [25:15.000 --> 25:18.000] ob einfach jemand vergessen hat, die Kamera auszuschalten, [25:18.000 --> 25:20.000] so unverfälscht wirkt dieser Film. [25:21.000 --> 25:23.000] Habt ihr schon mal überlegt, [25:24.000 --> 25:26.000] dass ich irgendetwas machen muss? [25:27.000 --> 25:29.000] Fett absagen, das ist super. [25:30.000 --> 25:33.000] Ich hab das am Tag fett absagen, das ist super. [25:34.000 --> 25:37.000] Super, bei mir müsst ihr Gesamtabsaugung machen. [25:38.000 --> 25:42.000] Dass Theresa's Suche nach Zuneigung scheitert, scheint unausweichlich, [25:42.000 --> 25:47.000] dass wir uns nicht mehr passen. [25:48.000 --> 25:50.000] Stop it. [25:51.000 --> 25:53.000] Don't disturb me. [25:54.000 --> 25:56.000] Disturb you. [25:57.000 --> 25:59.000] Disturb you. [26:00.000 --> 26:04.000] Mit jeder Zurückweisung rückt das Paradies weiter weg von Theresa. [26:05.000 --> 26:08.000] Bei der Suche nach Liebe siegt schließlich die Einsamkeit [26:08.000 --> 26:11.000] und die Verwerte. [26:12.000 --> 26:15.000] Paradies-Liebe läuft ab heute in den Kinos. [26:16.000 --> 26:19.000] Das Wetter zum Kino bekommen wir von Sven Plöger. [26:20.000 --> 26:24.000] Das ist ein Film, der zu tun hat mit ganz schön milder Luftkarren. [26:25.000 --> 26:28.000] Die wird uns die nächsten Tage beschäftigen, [26:29.000 --> 26:32.000] aber nicht in allen Regionen, denn die Höhenströmung dreht auf Nord. [26:33.000 --> 26:35.000] Das wollen wir uns hier angucken. [26:35.000 --> 26:37.000] Wir haben die Nördliche Strömung, [26:38.000 --> 26:40.000] wenn die Luft direkt aus Norden kommt, [26:41.000 --> 26:44.000] prallt sie in Deutschland gegen das Erzgebirge [26:45.000 --> 26:47.000] und gegen die Alten. [26:48.000 --> 26:51.000] Wir haben bis zum Samstagabend einen Film zusammengefasst [26:52.000 --> 26:55.000] mit den Regenmengen, die wir hier aufsummiert haben. [26:56.000 --> 26:58.000] Sie können hier die Uhrzeit sehen. [26:59.000 --> 27:02.000] Jetzt wird es immer dunkler, später grün und gelb. [27:02.000 --> 27:05.000] Es gibt noch viele Regenmengen, [27:06.000 --> 27:09.000] die in der Nähe von Kiengauer Alpenbärchtesgadener Land [27:10.000 --> 27:12.000] teilweise noch Mangfallgebirge. [27:13.000 --> 27:16.000] Bis Samstagabend kann es hier Regenmengen von mehr als 50 Liter [27:17.000 --> 27:19.000] auf den Quadratmeter geben. [27:20.000 --> 27:23.000] In einigen Regionen geht es in Richtung 100. [27:24.000 --> 27:27.000] Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 800-900 m gesichert. [27:27.000 --> 27:31.000] Es gibt im Norden die Temperaturen. [27:32.000 --> 27:35.000] In die Tiefen lagen hier hinein Schnee. [27:36.000 --> 27:39.000] Dann sind ein halber Meter bis ein Meter Schnee drin. [27:40.000 --> 27:43.000] Einzelne Regionen unterscheiden sich zu dem, [27:44.000 --> 27:47.000] was es sonst verbreitet, in Deutschland wettermäßig gibt. [27:48.000 --> 27:51.000] Wir haben in der kommenden Nacht in der Mitte und Süden. [27:52.000 --> 27:54.000] Im Norden reist es vorübergehend auf. [27:54.000 --> 27:57.000] In der Osthälfte ist vorübergehend ein bisschen freundlicher. [27:58.000 --> 28:00.000] Hier sieht man auch mal die Sonne. [28:01.000 --> 28:04.000] Dann kommen in die Mitte Deutschland schon die nächsten [28:05.000 --> 28:08.000] Regentropfen voran, die am Nachmittag und zum Abend den Osten erreichen. [28:09.000 --> 28:12.000] In der Westhälfte wiederum ist es häufiger trocken. [28:13.000 --> 28:16.000] Aber die Wolken hängen tief und die Bergen ragen gerne in die Wolken rein. [28:17.000 --> 28:19.000] Dann ist es entsprechend neblig trüb. [28:19.000 --> 28:23.000] Es gibt im Süden ein bisschen Sonne. [28:24.000 --> 28:28.000] Es gibt im Süden einen Wind dazu, der nach Norden zunehmend aus West kommt. [28:29.000 --> 28:32.000] Der Stärke 6, der Samstag über den Starkregen im Südosten, [28:33.000 --> 28:35.000] haben wir gesprochen, respektive Schneefall. [28:36.000 --> 28:38.000] Sonst weiterhin trüb, viele Wolken. [28:39.000 --> 28:42.000] Am Sonntag folgendes Bild im Süden ein bisschen Sonne. [28:43.000 --> 28:45.000] 15 Tage Trend, noch flott für Kiel. [28:45.000 --> 28:50.000] Das ist ein Anfang, Karen. [28:51.000 --> 28:53.000] Der uns allerdings an das Ende der Sendung führt. [28:54.000 --> 28:55.000] Vielen Dank, Sven. [28:56.000 --> 28:58.000] Das Nachtmagazin mit Inko Zamproni meldet sich heute um 0.50 Uhr. [28:59.000 --> 29:00.000] Wir sind morgen wieder da, wenn Sie mögen. [29:01.000 --> 29:02.000] Bis dahin. [29:02.000 --> 29:15.000] Wenn du alles verlieren kannst. [29:16.000 --> 29:18.000] Ich wünschte, wir hätten ein Medikament gegen Marbus Prompe, [29:19.000 --> 29:20.000] aber es gibt keines. [29:21.000 --> 29:22.000] Dann kannst du auch alles riskieren. [29:23.000 --> 29:24.000] Wie viel? [29:25.000 --> 29:26.000] Wie viel? [29:26.000 --> 29:31.000] Was würde es kosten, Ihre Theorie zu beweisen? [29:32.000 --> 29:34.000] Harrison Ford, Brandon Fraser. [29:35.000 --> 29:36.000] Bist du vollkommen irre? [29:37.000 --> 29:38.000] Rottensichtig. [29:39.000 --> 29:42.000] Ausnahmesituation, Samstagabend im ersten. [29:43.000 --> 29:44.000] Und was sind eigentlich deine Vorsätze? [29:45.000 --> 29:46.000] Die Vergangenheit loslassen. [29:47.000 --> 29:48.000] Für immer. [29:49.000 --> 29:51.000] Wenn die große Liebe stirbt. [29:51.000 --> 29:55.000] Zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich keine Zukunft.