Detecting language using up to the first 30 seconds. Use `--language` to specify the language Detected language: German [00:00.000 --> 00:20.000] Es ist nicht das Schlechteste, wenn das erste Konzert, das man besucht, eins von The Clash ist. [00:20.000 --> 00:28.000] Ich war 17, meine Kumpels und ich hatten gerade am Trinity College in Dublin angefangen. [00:28.000 --> 00:36.000] Hinten auf der Bühne war ein Foto von ihrem ersten Album zu sehen, mit Polizisten, die mit Knüppeln bewaffnet die Straße runterliefen. [00:36.000 --> 00:43.000] Das war bei den Hassenunruhen in London, aber in Irland wirkte es, als wäre es in Belfast. [00:43.000 --> 01:03.000] Es war ein Moment ungeheurer Anspannung, als dieses Bild auf der Bühne enthüllt wurde. [01:03.000 --> 01:14.000] Es lag ein Gefühl von Gefahr und Gewalt in der Luft. Ich war verängstigt und aufgeregt. [01:14.000 --> 01:28.000] In diesem Moment hatte Rock'n'Roll nichts mit Unterhaltung zu tun. Es ging nicht um Leben und Tod, sondern um etwas viel Wichtigeres. [01:28.000 --> 01:49.000] Meine Freunde und ich überlegten, wie wir es schaffen könnten, auch in so bedeutenden Bands wie The Clash zu spielen. [01:49.000 --> 02:00.000] Wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort mit der richtigen Musik, eine explosive Mischung. Wir fühlten uns wie Piraten, die überall einfielen, wir gerieten vollkommen außer Kontrolle. [02:00.000 --> 02:13.000] Wir hatten eine Fangemeinde, die Autos klaute oder trämmte und uns überall entfolgte. [02:13.000 --> 02:21.000] Ich weiß noch, einmal kam das Filmteam eines Lokalsenders vor dem Konzert in unsere Garderobe. Wir ließen immer Leute rein, unsere Fans waren schließlich unsere Freunde. [02:21.000 --> 02:31.000] Es war wie in einem Witz, in dem 19 Leute aus einem winzigen Auto steigen. Irgendjemand hatte das Fenster aufgemacht und plötzlich kletterten hinter mir immer mehr Leute in die Garderobe. [02:31.000 --> 02:55.000] Irgendwann waren es so um die 50, wie in einem Charlie Chaplin Film. [02:55.000 --> 03:07.000] Wenn die Jugendlichen kein Geld hatten, um nach Hause zu fahren, gab er ihnen welches. Wenn sie kein Geld für Getränke hatten, gab er ihnen welches. [03:07.000 --> 03:15.000] Die Polizei passte uns ab, als wir durch die Berge fuhren. Nach ein paar Motels hatten wir begonnen, uns Kissen auszuleihen, um es nachts im Tourbus bequemer zu haben. [03:15.000 --> 03:23.000] Als die Polizei keine Drogen fand, durchsuchte sie den Bus und fand ungefähr 30 Kissen und hunderte von Hotelzimmer-Schlüsseln. [03:23.000 --> 03:29.000] Sie sagten, das sei Diebstahl und drohten, jeden Einzelnen von uns anzuklagen und die ganze Nacht da zu behalten. [03:29.000 --> 03:39.000] Also sagte Joe, na gut, ich übernehme die Kissen, wenn du die Schlüssel auf deine Kappe nimmst. Wir saßen etwa drei Nächte in der Zelle. [03:39.000 --> 03:45.000] Das schweißte uns zusammen. Wir sprachen ehrlich miteinander und ich lernte den echten Joe kennen. [03:45.000 --> 03:55.000] Wenn ich vorher mit ihm gesprochen hatte, waren immer andere Leute dabei, sodass er nie die Maske fallen ließ. Wir sprachen darüber, dass wir Angst hatten, weil damals viel Wirbel um die Punk-Bewegung gemacht wurde. [03:55.000 --> 04:05.000] Wir dachten, wir würden vielleicht richtig Eier kriegen. Wir waren einfach ehrlich zueinander. Er hatte immer noch damit zu kämpfen, dass er als Punk-Rocker auf einem Internat gewesen war. [04:05.000 --> 04:15.000] Mir ist egal, woher er kam. Er war kein Poser. Sie wissen schon, er machte uns nichts vor. Er glaubt dann das, was er tat. [04:15.000 --> 04:25.000] Gabi fing an, mit Joe auszugehen. Ich weiß noch, wie dieser Typ in seiner schwarzen Lederjacke mit hochgezogenen Schultern durch unsere kleine Sozialwohnung lief und vor sich hin nuschelte. [04:25.000 --> 04:37.000] Als sie nach Leadbroke Grove zogen, ging ich sie öfter besuchen und lernte Joe besser kennen. Er war ein hervorragender Gastgeber, der immer dafür sorgte, dass alle etwas zu trinken und einen Platz zum Sitzen hatten. [04:37.000 --> 04:45.000] Da er aus einer Diplomatenfamilie stammte, war er darauf getrimmt, den Gästen im Haus seiner Eltern Cocktails zu servieren. [04:45.000 --> 05:08.000] Die Punk-Bewegung hat bewiesen, dass man machen kann, was man will, dass man seine eigene Meinung vertreten kann. Ich bin überzeugt davon, dass mich das als Künstler geprägt hat. [05:08.000 --> 05:23.000] Ich war Clash-Fan. Als ich sie 1978 im Apollo sah, gab es Rande alle. Die Türsteher waren riesige Schlägertypen aus Glasgow, die Punks hassten. The Clash mussten das Konzert unterbrechen. [05:23.000 --> 05:33.000] Ich konnte nicht weiter singen, während diese Leute brutal misshandelt wurden. [05:33.000 --> 06:01.000] Ich liebte sie dafür, dass sie den Türsteher an Paroli boten. Deine Fans sind deine Freunde, du bist nicht besser als sie. Wir waren immer eins mit unserem Publikum, man sollte nie überheblich werden. [06:01.000 --> 06:10.000] Anfangs schien die Punk-Bewegung nicht gerade etwas für Schwarze zu sein. [06:10.000 --> 06:22.000] Doch das erste Clash-Album mit Police and Thieves, mit Ausschnitten vom Notting Hill Carnival, machte Punk auf einmal zugänglich für mich. [06:22.000 --> 06:28.000] Es war, als sagten sie, komm, mach mit, das ist doch was für dich. [06:28.000 --> 06:50.000] Weisse Musik war immer von Schwarzer Musik beeinflusst. Der Unterschied bei The Clash war, dass Trummer und Jones von Leuten aus ihrem unmittelbaren Umfeld inspiriert waren. Es war also ein viel direkterer Einfluss. [06:50.000 --> 07:09.000] Jo konnte gut mit Sprache umgehen. Er hatte einen Sinn für Geschichten. Bei Jo steckte mehr in einem Zweizeiler als bei anderen in einem ganzen Album. [07:09.000 --> 07:34.000] Ich konnte mich mit Joes Texten identifizieren, gegen das Establishment, gegen das Militär und gegen die Arbeit, was mir besonders gefiel. Ich arbeitete damals nämlich gerade in einer Fabrik und fragte mich, ob ich das wohl für den Rest meines Lebens machen musste. [07:34.000 --> 07:46.000] Deshalb waren wir so idealistisch, weil wir das Gefühl hatten, uns gegen Ruhm und Reichtum wappnen zu müssen. [07:46.000 --> 08:06.000] Bernie ging mir auf die Nerven. Er schien ständig Ärger zu provozieren und Streit zu suchen. [08:06.000 --> 08:10.000] Wie nannte er mich nochmal? [08:10.000 --> 08:14.000] Weil ich aus Dover war. [08:14.000 --> 08:26.000] Bernie wurde gefeiert und plötzlich waren wir auf uns allein gestellt. Papa war nicht mehr da. Jetzt mussten wir uns beweisen. [08:26.000 --> 08:35.000] Wir wohnten fünf Monate lang in irgendeinem Drecksloch in Pimlico. Wir saßen in der Patsche, weil wir keinen Manager mehr hatten. Wir setzten uns jeden Tag hin und schrieben und schrieben. [08:35.000 --> 08:45.000] Das lief so gut, dass wir ins Studio rannten und die Platte in drei Wochen und zwei Tagen aufnahmen. [09:05.000 --> 09:27.000] Ich wohnte damals direkt an der Thameser. Ich befasste mich mit einigen dieser Weltuntergangsprognosen, über die sich die Wissenschaftler ständig streten. [09:27.000 --> 09:37.000] Die einen behaupteten, es würde eine neue Eiszeit geben. Die anderen behaupteten, wir würden mit der Sonne kollidieren, sodass man sich wie eine Ameise fühlte und fragte, lohnt es sich überhaupt zu leben? [09:37.000 --> 09:46.000] Dann hieß es plötzlich, man solle sich an der Thameser vorsehen, es werde eine Springflut geben und alle würden ertrinken. [09:46.000 --> 09:52.000] Ich versuchte mich aufzuheitern, indem ich all diese lächerlichen Prophezeiungen in einen Song steckte. [09:52.000 --> 10:02.000] Ich spielte ihn Mick vor und er fand ihn super. Er tippte mit dem Finger auf das Textblatt und sagte, ich solle eine Botschaft für die ganze Welt schreiben. [10:02.000 --> 10:23.000] Wir mussten ausbrechen und nach Amerika gehen. [10:32.000 --> 10:46.000] Da steht, die Sexpistols sind hier gelandet. 1869. [10:46.000 --> 11:15.000] Er kannte sich sehr gut mit der amerikanischen Kultur und Literatur aus und vor allem mit der Musik. [11:15.000 --> 11:24.000] Und so verstanden wir uns auf Anhieb. [11:24.000 --> 11:40.000] Es war unglaublich, wir waren tausende von Kilometern voneinander entfernt aufgewachsen und doch bewegten uns die gleichen Dinge. [11:40.000 --> 11:45.000] Er war leidenschaftlich und sang jedes Wort so, als würde er es auch wirklich meinen. [11:45.000 --> 11:57.000] Er sang über Dinge, die tief in seiner Seele verborgen waren. Er sang über Ungerechtigkeiten und das alles mit einer ungeheuren Dringlichkeit. [11:57.000 --> 12:05.000] Ich glaube nicht, dass man Politik und Kunst bei ihm trennen kann. Er forderte einen nicht nur auf Herrschaft zu hinterfragen, sondern auch herauszufinden, was sie ausmacht. [12:05.000 --> 12:27.000] Was bedeutet es, frei zu sein? [12:27.000 --> 12:44.000] Der erste Effekt, den The Clash auf mich hatte, war wahrscheinlich genau der richtige. [12:44.000 --> 12:58.000] Er spürte eine gewisse Aufrichtigkeit, nicht nur in den Texten, auch in der Musik. Er steckte etwas Wahres in ihren Attacken. [12:58.000 --> 13:11.000] Sie taten so, als hassten sie Amerika. Dabei liebte Joe Cowboys, große Autos, dicke Pizzen und die Tatsache, dass hier in den Bars ein einfacher Dring gleich ein doppelter war. [13:11.000 --> 13:17.000] Es gab also vieles, was sie an Amerika mochten. [13:17.000 --> 13:28.000] Ich kam gerade aus dem Vietnamkrieg und beschäftigte mich intensiv mit verschiedenen Befreiungskämpfen. 1976 engagierte ich mich sehr für die Sandinisten. [13:28.000 --> 13:36.000] Es war eine sehr junge Revolution, bei der das Volk zum ersten Mal die Kontrolle über das Land hatte. [13:36.000 --> 13:48.000] Ich hatte diese Tücher geschenkt bekommen, wie sie die Straßenkämpfer in Esteli, einer kleinen Stadt in Nicaragua, trugen, um von den Somoza-Truppen nicht erkannt zu werden. Ich schenkte sie Joe und Mick. [13:48.000 --> 13:54.000] Wir beschlossen, die Platte Sandinista zu nennen, um dem Informationsmangel in den Zeitungen entgegenzuwerden. [13:54.000 --> 13:59.000] Ich hatte keine Ahnung, wer die Sandinisten waren oder wo Nicaragua lag. [13:59.000 --> 14:06.000] Joe Strummers Texte waren wie ein Atlas für mich. Sie verschafften mir und anderen ahnungslosen Vorstadtkindern Einblick in die Welt. [14:06.000 --> 14:23.000] It's up to you not to beat the call up, I don't want to die. It's up to you not to beat the call up, I don't want to kill. [14:23.000 --> 14:29.000] Irgendwann hatten sich die Leute an den Gedanken gewöhnt. Alles klar, das ist Punk, wir haben verstanden. [14:29.000 --> 14:36.000] Doch als wir dann anfingen, andere Sachen zu spielen, wurden wir überall beschimpft, vor allem in Großbritannien. [14:39.000 --> 14:47.000] Meine Lieblingsplatte von The Clash war Sandinista. Vor allem gefiel mir die Idee dahinter, dass sich Menschen für ihre Brüder und Schwestern einsetzen und sich nichts gefallen lassen. [14:47.000 --> 14:54.000] Das ist auch der Punk-Ethos. Aber sie wären nicht meine absolute Lieblingsband gewesen, wenn sie sich nicht mit jeder Platte weiterentwickelt, verbessert und verändert hätten. [14:54.000 --> 15:01.000] Das ist die größte Inspiration für mich und meine Band, die Red Hot Chili Peppers. Denn es macht keinen Sinn weiterzumachen, wenn man nichts Neues mehr zu sagen hat. [15:06.000 --> 15:14.000] Sandinista, ein Dreifachalbum zum Preis von einem. Wir wollten es billig verkaufen, weil wir das Gefühl hatten, dass Schallplatten im Allgemeinen überteuert waren. [15:14.000 --> 15:18.000] Da flippte die Plattenfirma aus. Sie begruben die Idee nur zu gerne. [15:18.000 --> 15:27.000] Man lernt viel über das Leben, wenn man so richtig schön aufs Kreuz gelegt wird. Und nach Sandinista wurde mir klar, dass ich Bernie zurückhaben wollte. [15:27.000 --> 15:32.000] Ich hatte Bernie immer noch für einen kreativen Menschen und mir fehlte sein Input. [15:32.000 --> 15:38.000] Dann hieß es entweder Bernie kommt zurück oder Joe steigt aus. Also kam Bernie zurück. [15:38.000 --> 15:40.000] Und wie? [15:40.000 --> 15:47.000] The Clash was a rusty old wreck and I had to grab it and do it up and put my engine in it, my updated engine in it. [15:47.000 --> 15:49.000] Would you like to interview our manager while he's here? [15:49.000 --> 15:51.000] Catch him while he's hot. [15:51.000 --> 15:53.000] Bernie. Bernie. [15:53.000 --> 15:55.000] Leave him, leave him. [15:55.000 --> 15:57.000] Sorry about that. Come back. [15:57.000 --> 15:59.000] He invented punk. [16:01.000 --> 16:03.000] It's obviously too much for him. [16:03.000 --> 16:06.000] The Clash war wie eine Familie, wie Waffenbrüder. [16:06.000 --> 16:10.000] Ich glaube, die anderen sahen zu Joe auf. Er war wie ein großer Bruder für sie. [16:10.000 --> 16:15.000] Das lag wohl daran, dass er der älteste war und wahrscheinlich auch die stärkste Persönlichkeit. [16:17.000 --> 16:21.000] Dann kam unser größter kommerzieller Erfolg. [16:21.000 --> 16:26.000] The Clash invade America. Next off the record. [16:31.000 --> 16:35.000] In England werden wir immer noch dafür gehasst, dass wir es in Amerika geschafft haben. [16:35.000 --> 16:40.000] Aber irgendjemand musste rausgehen und beweisen, dass das eine globale Sache war. [16:40.000 --> 16:42.000] Das ist das Beste. [16:50.000 --> 16:54.000] Nur die Hälfte der Leute kam rein und sie fingen an auf dem Times Square zu randalieren. [16:54.000 --> 16:59.000] Ganz Amerika erfuhr davon. Zum ersten Mal seit Frank Sinatra mussten sie den Times Square absperren. [16:59.000 --> 17:01.000] Das ist krass. [17:01.000 --> 17:05.000] Der Bonds-Manager Joel Heller hat sein Klub alles falsch gemacht. [17:08.000 --> 17:11.000] In ganz New York hörte man unsere Musik. [17:11.000 --> 17:17.000] Es kursierte ein illegaler Mix von The Magnificent Seven, der nonstop aus allen Ghetto Blastern der Stadt ruhnte. [17:19.000 --> 17:21.000] In dem Sommer gehörte uns New York. [17:21.000 --> 17:25.000] Das war damals eine echte Liebesgeschichte zwischen The Clash und New York. [17:25.000 --> 17:33.000] Einmal traf ich einen Taxifahrer namens Jack Checker, der mir erzählte, dass sie ganz anders wären als andere Rockstars, die nach New York kamen. [17:33.000 --> 17:36.000] Ihre Limousine war Jack Checkers Taxi. [17:36.000 --> 17:43.000] Er wollte einfach nur die Stadt sehen. Er wollte nach Harlem und Brooklyn. Er suchte Kontakt zu den Leuten. [17:43.000 --> 17:47.000] Sie eroberten New York. Alle Künstler wollten sie sehen und hören. [17:49.000 --> 17:51.000] The Clash waren eine Offenbarung. [17:51.000 --> 17:55.000] Sie versetzten uns zurück in die Zeit, als Rock'n'Roll noch neu und aufregend war. [17:59.000 --> 18:01.000] Das war der erste Mal, dass wir Rock'n'Roll hören. [18:01.000 --> 18:03.000] Das war der erste Mal, dass wir Rock'n'Roll hören. [18:03.000 --> 18:05.000] Das war der erste Mal, dass wir Rock'n'Roll hören. [18:05.000 --> 18:07.000] Das war der erste Mal, dass wir Rock'n'Roll hören. [18:07.000 --> 18:13.000] Das war der erste Mal, dass wir Rock'n'Roll hören. [18:13.000 --> 18:21.000] Interessanterweise stammt die Musik in Wie ein wilder Stier aus den 1940er und 50er Jahren und aus Opern. [18:21.000 --> 18:24.000] Doch eigentlich waren The Clash meine Inspirationsquelle. [18:28.000 --> 18:36.000] Ich sah The Clash im Barnes. Als Vorgruppe spielten Grandmaster Flash, die fast von der Bühne geboot wurden. [18:36.000 --> 18:43.000] Es war völlig verrückt. Wir riefen und jetzt singen alle, ho! Und sie antworteten, fuck you! Wir singen, yeah! Und sie verpisst euch! [18:43.000 --> 18:47.000] Als The Clash auf die Bühne kamen, wies Joe den ganzen Saal zurecht. [18:47.000 --> 18:52.000] Ihr müsst ihnen eine Chance geben. Hört es euch doch erstmal an. Das macht man nicht. [18:52.000 --> 18:56.000] Und das ganze Publikum dachte, ach du Scheiße, Joe Strummer hat uns gerade zur Sau gemacht. [18:56.000 --> 19:05.000] Als ich im Flughafen auf den Teppich kotzte, beschimpfte er den Journalisten. Er ist krank, lass ihn in Ruhe. [19:05.000 --> 19:27.000] Shut up, will you, you stupid cunt! [19:27.000 --> 19:48.000] Manche seiner Charakterzüge mochte ich nicht. Meine Freundin war mit uns auf Tour. [19:48.000 --> 19:53.000] Eines Abends sagte ich nach einem heftigen Streit, du schläfst heute nicht in meinem Zimmer. [19:53.000 --> 19:58.000] Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte er sie die Nacht mit Joe verbracht. Das tat wirklich weh. [19:58.000 --> 20:03.000] Ich fühlte mich hintergangen. Doch ich war nicht der Einzige, mit anderen machte er das Gleiche. [20:03.000 --> 20:08.000] Wir waren keine Einheit mehr. Ich wurde immer selbstzüchtiger und Joe hatte Zweifel. [20:08.000 --> 20:15.000] Wahrscheinlich wurde ihm unser Erfolg langsam peinlich. Und Mick konnte nicht im Tourbus sitzen, ohne zu kiffen. [20:15.000 --> 20:19.000] Jeder hat so seine Schwächen, oder? [20:19.000 --> 20:27.000] Wir hatten genug voneinander, nachdem wir uns jahrelang auf der Pelle gehockt hatten. [20:27.000 --> 20:32.000] Wir hatten nie Urlaub. Jede Band macht heutzutage Urlaub, um mal rauszukommen und den Kopf frei zu kriegen. [20:32.000 --> 20:37.000] Wir taten das nie. Wir arbeiteten die ganze Zeit. [20:37.000 --> 20:44.000] Mick dachte, wenn er nicht White Riot spielen wollte, konnte es keiner von uns. [20:44.000 --> 20:51.000] Ich machte eine wahrscheinlich etwas unangebrachte Bemerkung, die ich nicht hätte machen sollen. [20:51.000 --> 21:00.000] Das brachte den Stein ins Rollen. Es ging um seine Bühnenpräsenz. [21:00.000 --> 21:07.000] Er sagte, du hast keinen Respekt vor der Bühne. Und ich antwortete, was willst du mir schon über die Bühne erzählen? [21:07.000 --> 21:15.000] Da schüttete er mir seinen Drank ins Gesicht. Und ich schlug ihm mit voller Wucht gegen die Sterne. [21:15.000 --> 21:24.000] Was für ein Schlag. Es floss sogar Blut. Das versteht man also unter musikalischen Differenzen. [21:24.000 --> 21:32.000] Alles nur, weil Mick White Riot nicht mochte. Doch Joe sah genauso schockiert aus wie Mick, als wollte er sagen, ach du Scheiße, was hab ich getan. [21:32.000 --> 21:46.000] Kurz darauf habe ich mich kaputt gelacht. [21:46.000 --> 21:56.000] Auf einmal waren wir bei Saturday Night Live, bei Johnny Carson in Talkshows. [21:56.000 --> 22:04.000] Darauf waren wir nicht vorbereitet, nachdem wir uns jahrelang nur abgerackert hatten. Es stieg uns zu Kopf. [22:04.000 --> 22:09.000] Alles fiel auseinander. Wir waren nie alle vier gleichzeitig im Studio. [22:09.000 --> 22:14.000] Ich kam ins Electic Ladies Studio und niemand war da. Ich hatte eine Idee fürs Klavier. [22:14.000 --> 22:23.000] Ich dachte, wenn ich die Schlagzeugspur aufnehme und darüber die Klavierspur lege, kann ich den anderen später meine Idee vorspielen. [22:23.000 --> 22:30.000] Als ich das Schlagzeug und das Klavier aufgenommen hatte und immer noch niemand da war, nahm ich auch noch den Bass und ein paar Perkuscheninstrumente auf. [22:30.000 --> 22:37.000] Und als sie dann endlich kamen, konnte ich ihnen fast schon ein fertiges Stück vorspielen. Joe war begeistert. [22:37.000 --> 22:46.000] Bernie kam rein und sagte, müsst ihr immer nur Raga machen? Wir fragten, was? Und er meinte, eure Lieder dauern alle sechs Minuten. Wie sollen wir das auf ein Album bringen? [22:46.000 --> 22:53.000] Als er weg war, lachten wir darüber. Ich ging zurück ins Iroquois Hotel in der 44. Straße. Inzwischen war es schon wieder hell geworden. [22:53.000 --> 23:00.000] In meinem Zimmer war eine Schreibmaschine und ich fing an zu ticken. Der König befall seinen Männern, hört mit dem Raga auf. [23:00.000 --> 23:07.000] Ich war todmüde, aber dieses Stück Papier in der Schreibmaschine zog mich magisch an und so schrieb ich den gesamten Text von Rock the Casbah. [23:07.000 --> 23:15.000] Im Fanatismus gibt es keine Zärtlichkeit oder Menschlichkeit. Das versuchte ich mit dem Lied auszudrücken. [23:15.000 --> 23:21.000] Das Verhältnis zwischen Mick und Joe wurde immer schwieriger. Wir fuhren bei ihm vorbei und Joe warf ihm die Texte in den Briefkasten. [23:21.000 --> 23:25.000] Er wollte ihn nicht sehen und auch keine Songs mit ihm zusammenschreiben. [23:25.000 --> 23:36.000] Zu dem Zeitpunkt hatte ich Angst, Mick könnte uns ins Unglück stürzen, mit seinem Idealismus und seiner Verweigerung Kompromisse zu schließen und sich der Realität anzupassen. [23:36.000 --> 23:56.000] Mick ist ein emotionaler Typ. Er musste oft als Sündenbock für Dinge herhalten, für die eigentlich Joe verantwortlich war und oft unberechtigte Kritik einstecken, weil Joe es krupellos taktierte, um nicht selbst als Buhmann dazustehen. [24:06.000 --> 24:16.000] In den letzten wenigen Wochen, als er die Welt gewonnen hat, wusste ich, dass wir hier sein werden und weitergehen, und es wird schwieriger und schwerer als schwerer als schwer. [24:16.000 --> 24:21.000] Es war die Ehe einer Tour, die Tickets in den UK nicht so gut verkaufen. [24:21.000 --> 24:29.000] Bernie Rhodes hat gesagt, du musst verschwinden. Ich habe gesagt, Bernie, wenn du wirklich denkst, dass ich verschwinden soll, dann werde ich. [24:29.000 --> 24:37.000] Er fragte mich, wo ich verschwinden soll, und ich sagte, ich weiß es nicht. Ich gehe in Austin, Texas. Du weißt, der Freund, Joe Ely, der Sänger des Landes. [24:37.000 --> 24:45.000] Ich habe gesagt, okay, Bernie, ich werde dich sehen. Ich habe den Bootschrein in Paris genommen, und ich dachte, es wäre ein guter Witz, wenn ich Bernie überhaupt nie telefoniert hätte. [24:45.000 --> 24:57.000] Er dachte, er würde acten, wo ist Joe? Und wirklich, er ging, wo ist er? Und ich habe den Paris-Marathon gefahren. Und letztendlich haben sie einen privaten Detektiv verbreitet, um mich zu finden. [24:57.000 --> 25:01.000] Was hat er damit zu tun, und welche Nachrichten hat er? Wer kann das beantworten? Cosmo? [25:01.000 --> 25:07.000] Wir wissen nicht, wo er ist, und wir können ihn nicht finden. Und wenn du hörst, Joe, ich habe es schon gesagt, bitte in Kontakt, wir müssen mit dir reden. [25:07.000 --> 25:09.000] Also ist es in keinem Fall ein Publikumstunt? [25:09.000 --> 25:11.000] Niemals. Ich sage es dir. [25:11.000 --> 25:16.000] Er wollte beweisen, dass die Band ohne ihn nicht funktionierte. Als er zurückkam, hieß es entweder Topper oder ich. [25:16.000 --> 25:34.000] Ich kann nicht bestreiten, dass ich nicht mehr alles gab. Wenn man Drogen nimmt, ist einem alles andere egal. Ich war selbstsüchtig und unehrlich, und die anderen waren mir scheißegal. [25:46.000 --> 26:08.000] Im Grunde hatten sie keine andere Wahl. Man kann in einer Band keinen Schlagzeuger gebrauchen, der so zugedröhnt ist, dass er manchmal kaum spielen kann und immer zu spät kommt. [26:08.000 --> 26:18.000] Ich brach in Tränen aus und Mick weinte. Da wurde Joe weich und sagte, hör zu, das ist nicht das Ende. [26:18.000 --> 26:26.000] Wir behaupten einfach, du seist völlig erschöpft und bräuchtest eine Auszeit. Und wenn du dich wieder im Griff hast, bist du nach der Tournee wieder dabei. [26:26.000 --> 26:35.000] Ich versuchte es, aber etwa eine Woche nach Beginn der Amerika Tour sagte Joe im Suff, wir mussten Topper loswerden, weil er heroinsüchtig ist. [26:35.000 --> 26:49.000] Von einem Tag auf den anderen hat er sich die Auszeit aufgrund einer Nervenkrise in einen Rausschmiss wegen Drogensucht verwandelt. Danach begann ich Heroin auch zu spritzen. [26:49.000 --> 27:08.000] While I was playing Hookie, everybody had a row and Topper just decided that he obviously didn't think I was ever coming back and he decided to cut out. We were playing with a guy called Terry Chimes who played on our first album and maybe we will stick with him. [27:08.000 --> 27:31.000] Ich wohnte in einem besetzten Haus in Fulham und schlief mit meinem Hund unter einem Teppich. Da sah ich meinen Song im Fernsehen, gespielt von einem anderen. [27:31.000 --> 27:41.000] Ich glaube, nachdem Topper gefeuert war, spielten wir kein einziges gutes Konzert mehr. Rock the Casbah landete in den Top 5 in Amerika. [28:01.000 --> 28:28.000] Das Leben hält viele schlechte Scherze bereit und dieser hier war wohl abzusehen. Dennoch war es ein Schock, als es wirklich passierte. Wir wurden Popstars und ich konnte es nicht glauben, dass wir zu dem geworden waren, was wir bekämpften. Lieber wollte ich wieder Straßenmusiker, ein Niemand werden, als so weitermachen. [28:28.000 --> 28:51.000] Als der Clash richtig gross wurde, hatte das für sie sicher auch etwas beängstigendes. Das war sicher erschreckend. Vielleicht waren sie noch nicht bereit dafür und hatten Angst, dass Erfolg und Geld ihnen ein Stück ihrer Reinheit und Ehrlichkeit rauben könnte. [28:51.000 --> 28:59.000] Was ist die Frage? Ich frage dich, was für eine Responsibilität du fühlst, die du gegen die Fans hast, als die öffentlichen Figuren, die du bist. [28:59.000 --> 29:06.000] Ich fühle mich nicht so stark genug, dass ich in dem Moment etwas tragen kann. [29:06.000 --> 29:09.000] Bist du mit dem Rock'n'Roll in generell entschuldigt? [29:09.000 --> 29:13.000] Es ist nicht schlimmer als in einem anderen Prostitution-Business. [29:13.000 --> 29:23.000] Was wir heute Abend für euch haben, ist, dass wir heute Abend kein Basketball, kein Fußball haben. Wir haben keinen Fußball, wir sind auf Streifen. [29:23.000 --> 29:45.000] Was wir heute Abend haben, ist, dass wir heute Abend kein Basketball, kein Fußball haben. Wir haben keinen Fußball, wir sind auf Streifen. [29:45.000 --> 30:00.000] Wenn ich auf der Bühne stand...